Hitzebedingte Sterblichkeit

Seit 2023 werden jährlich die hitzebedingten Todesfälle in der Schweiz ausgewiesen. Der Impact-Indikator «Hitzebedingte Todesfälle» enthält auch rückwirkende Todesfälle für die Jahre 2000-2022. Dies geschieht im Rahmen der Anpassungsstrategie an den Klimawandel des Bundes.

Durch den Klimawandel steigen weltweit die Temperaturen. Auch die Schweiz ist davon betroffen: Die letzten zehn Jahre waren um 2,5°C wärmer als der vorindustrielle Durchschnitt. Die höheren Durchschnittstemperaturen gehen mit deutlich mehr Hitzetagen und Tropennächten im Sommer einher. Diese hohen Temperaturen können für die menschliche Gesundheit eine Belastung darstellen und zum Tod führen.

Bisher haben das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) nur in einzelnen, besonders heissen Sommer wie in 2003, 2015, 2018 und 2019 die Auswirkungen der Hitze auf Todesfälle in der Schweiz analysiert. 

Da aber in Zukunft mit einer stärkeren Hitzebelastung zu rechnen ist, überwacht der Bund ab 2023 die hitzebedingten Todesfälle im Rahmen eines Monitorings jährlich. Der Impact-Indikator «Hitzebedingte Todesfälle» wird beim BAFU im Rahmen der Strategie «Anpassung an den Klimawandel» des Bundes und dem dazugehörigen Aktionsplan veröffentlicht.

Folgende Bundesämter nutzen diesen Indikator für ihre Berichterstattung: Bundesamt für Gesundheit, Bundesamt für Umwelt und Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Diese Bundesämter haben die Methodik für die Analyse des Indikators gemeinsam mit dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie sowie dem Bundesamt für Statistik erarbeitet.

Der Impact-Indikator bedient sich der Methode der attributablen Fallberechnung. Hierbei wird die gemessene Tagesmitteltemperatur sowie eine Expositions-Wirkungsbeziehung, welche den Zusammenhang zwischen Temperatur und Sterblichkeit beschreibt, mit der beobachteten Sterblichkeit verknüpft. Ausführungen zur Methodik können direkt beim Indikator sowie im unten aufgeführten Bericht nachgelesen werden.

Der Indikator zeigt die Anzahl der Todesfälle, die statistisch auf die drei Temperaturbereiche (Tagesmitteltemperatur Tmean) moderat heiss (Tmean ab optimaler Temperatur und kleiner 25°C), heiss (ab 25°C und kleiner 27°C) und sehr heiss (ab 27°C) zurückgeführt werden können. Dabei werden regionalspezifische Unterschiede in der Hitzebelastung berücksichtigt. Zusätzlich werden die hitzebedingten Todesfälle separat für zwei Altersklassen (<75 Jahre und ≥75 Jahre), nach Geschlecht und für die sieben Grossregionen geschätzt.

Durch den Klimawandel wird eine Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen und Hitzetagen stattfinden. Zugleich gibt es aufgrund des demografischen Wandels immer mehr vulnerable Menschen. Deshalb werden Massnahmen zum Schutz der Gesundheit vor Hitze immer wichtiger. Das Swiss TPH führt im Auftrag von BAG und BAFU ein Forschungsprojekt zum Stand der Umsetzung und Wirkung von Anpassungsmassnahmen an die zunehmende Hitzebelastung im Gesundheitsbereich durch. 

Letzte Änderung 11.04.2024

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