Pilotprojekt zur Anpassung an den Klimawandel «Risikobasierte Raumplanung: Eine Antwort auf den Klimawandel»

Als Folge des Klimawandels werden Naturgefahrenereignisse zunehmen. Angesichts der immer intensiveren Raumnutzung steigt das Schadenpotenzial und damit auch das Risiko. Im Kanton Freiburg wurden Vorschläge für eine Anpassung der Raumplanungsinstrumente erarbeitet, die dieser Entwicklung Rechnung tragen.

Ausgangslage

In Zukunft werden Naturgefahrenereignisse als Folge des Klimawandels häufiger und in grösserem Ausmass auftreten. Gleichzeitig wird sich die Raumnutzung weiter intensivieren. In vielen Gebieten steigt dadurch das Risiko von Schäden durch Naturgefahren. Eine risikobasierte Raumplanung hilft, das Schadenpotenzial und somit das Risiko möglichst gering zu halten.

Der Richtplan des Kantons Freiburg definiert bereits Prinzipien, wie Naturgefahren in der Raumplanung zu berücksichtigen sind. Die anstehende Richtplanrevision bot die Möglichkeit, risikobasierte Ansätze zu integrieren.

Ziele

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren sollte im Kanton Freiburg ein Ansatz entwickelt werden, mit dem das Risiko durch Naturgefahren in der Raumplanung angemessen berücksichtigt werden kann. Ziel war es, Vorschläge zu erarbeiten, wie die kantonalen und kommunalen Planungsprozesse und -instrumente angepasst werden können. Damit sollte eine angemessene Nutzung des Raums sichergestellt werden, die sich an den bestehenden Gefahren orientiert. Es sollten auch Risiken berücksichtigt werden, die aufgrund neuer oder intensiverer Nutzungen und durch den Klimawandel entstehen.

Vorgehen

Das Institut G2C der Haute Ecole d'Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud erarbeitete im Auftrag des Kantons Freiburg drei Teilstudien:

  • Risikoanalyse auf einem Industrieareal in Châtel-St-Denis als Einstieg in das Thema der risikobasierten Raumplanung, Berücksichtigen neuer Kriterien wie Überschwemmungsdauer oder Geschiebetrieb neben den Wahrscheinlichkeiten und Intensitäten der Gefahrenprozesse
  • Analyse der bestehenden Praxis und der Verfahren beim Umgang mit Naturgefahren im Kanton Freiburg
  • Erarbeiten von Empfehlungen zur Berücksichtigung der Naturgefahrenrisiken in der Raumplanung auf Basis der beiden ersten Teilstudien

Ergebnisse

Bestehende Konflikte zwischen den Zielen der Raumentwicklung und denjenigen der Gefahrenprävention wurden aufgezeigt. Die durchgeführten Analysen erlauben jedoch noch keine Schlussfolgerungen, wie die neuen Instrumente in der Praxis umgesetzt werden können. Im Rahmen der Erarbeitung des kantonalen Richtplans ist eine Umsetzung des risikobasierten Ansatzes geplant. 

Fazit 

Gewisse aus den Studien gewonnene Erkenntnisse und Ansätze können bei der Integration des Risikogedankens im neuen Richtplan im Themenbereich Naturgefahren nützlich sein. Sie werden auch einen Einfluss auf die kommunalen Planungswerkzeuge wie Zonenpläne, Baureglemente oder erläuternde Berichte haben. Werden die Aspekte der risikobasierten Raumplanung berücksichtigt, können negative Folgen des Klimawandels vermindert werden. 


Projektträger: Naturgefahrenkommission Freiburg, Bau- und Raumplanungsamt

Pilotgebiet: Kanton Freiburg, Gemeinde Châtel-St-Denis

Laufzeit: 2014 - 2016

Begleitung: Bundesamt für Umwelt, Bundesamt für Raumentwicklung

Fachkontakt
Letzte Änderung 13.10.2017

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Kontakt

Naturgefahrenkommission Freiburg
Fiore Suter

fiore.suter@fr.ch 

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3063 Ittigen

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