Der Kanton Genf verfolgt einen Klimaplan, der einerseits darauf abzielt, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und andererseits sich an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verminderung städtischer Hitzeinseln.
Vor diesem Hintergrund setzte sich das Projekt A.07 «Cool City» zum Ziel, strategische und operative Ansätze zu kombinieren, um Fragen des Klimawandels in die verschiedenen Phasen des Raumplanungsprozesses zu integrieren. Damit sollen diese Themen koordiniert und effektiv angegangen werden. Das Pilotprojekt umfasst sechs Teilprojekte. Zwei davon erreichten in diesem Jahr wichtige Meilensteine:
Das Teilprojekt Boissonnas – Espaces Rivière betreibt eine Baumschule als Zwischennutzung im Rahmen des grossen Stadtentwicklungsprojekts PAV (Praille – Acacias – Vernets). Dabei wurde ein Parkplatz in eine Klima-Oase umgewandelt. Die dort aufgezogenen Bäume werden zum Schluss des Projekts im angrenzenden Stadtteil definitiv gesetzt. Der Platz wurde kunstvoll gestaltet und symbolisiert den Zusammenfluss der beiden Flüsschen Aire und Drize, die dort im Untergrund verlaufen. Darüber hinaus dient der Pop-up-Park als Stützpunkt für die Auseinandersetzung über die zukünftige Entwicklung in diesem Gebiet.
Das Teilprojekt CO Sécheron zielt darauf ab, die Umgebung einer Oberstufenschule so zu gestalten, dass sie sich im Sommer weniger stark aufheizt. Die Teilnehmenden führten zunächst einen umfassenden Konsultationsprozess mit sämtlichen Nutzern des Schulareals durch. Die ersten konkreten Massnahmen, die dabei entstanden, sind noch für diesen Sommer geplant.
Bereits durch diese beiden ersten Vorhaben löste das Cool-City-Projekt in Kreisen der Stadtentwicklung eine neue Dynamik aus. Das Thema «Anpassung an den Klimawandel» wird dabei nicht mehr nur von Planungsfachleuten diskutiert, sondern von ganz unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufgegriffen. Sie alle beteiligen sich an der Gestaltung einer Stadt von morgen, die ihren Nutzerinnen und Nutzern auch in Zukunft ein angenehmes Klima bietet.
