In der Kategorie „lokaler/regionaler Klimajournalismus“ (K3-Preis für Klimakommunikation) gewann die in Wien erscheinende Zeitschrift Falter, die mit ihrem neu etablierten Ressort „Natur“ Menschen jenseits der Klima-Blase anspricht und den Blick öffnet für die Doppelkrise von Klimawandel und Biodiversitätsverlust. „Das Ressort ‚Natur‘ im Falter macht vor, was exzellente Klima- und Umweltberichterstattung erreichen kann. Es schafft Raum für die überlebenswichtigen Themen unserer Zeit und gibt planetaren Krisen einen festen Platz in der Berichterstattung“, sagt Jurymitglied und Laudatorin Sara Schurmann, die sich als Journalistin vehement für eine Neuausrichtung des Klimajournalismus einsetzt. Zweiter wurde hier das wöchentliche Nachhaltigkeitsmagazin „Klimaheldinnen“ des österreichischen Fernsehkanals ProSiebenSat.1 Puls 4, das dem Engagement gegen die Klimakrise ein menschliches Antlitz gibt.
In der Kategorie „Kommunikationsformate aus Wissenschaft und Forschung“ (Eunice-Foote-Preis für Klimakommunikation) setzte sich die „Public Climate School“ von Students for Future Germany durch. Sie zeigt, wie digitale, interaktive und zielgruppengerechte Klimabildung mit aktivierendem Praxisbezug aussehen kann. Jurymitglied und Laudator Prof. Dr. Mojib Latif, leitender Klimaforscher am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel: „Die Public Climate School überzeugte durch ihren Praxisbezug und ihren inter-beziehungsweise transdisziplinären Ansatz. Das gezielte, nach Teilgruppen differenzierte Programmangebot für Schulen, Studierende und die breite Öffentlichkeit sorgt zudem für eine sehr gute Reichweite.“ Platz 2 holte die Initiative „Climate@Home“ der Scientists for Future Stuttgart, mit der man sich Klimaexpert/innen aufs Wohnzimmersofa holen kann, um ganz entspannt dem Klimawandel auf den Grund gehen zu können.
Den ersten Preis in der Kategorie „Kommunikationsformate aus Alltag und Arbeitswelt, Kommune, Gemeinde und Nachbarschaft“ (Bürger/innen-Preis der KLIMA ARENA) sicherte sich das Graswurzelprojekt „Gemeinde N“ kirchlicher Umweltaktiver in Ostdeutschland. Es will Menschen zum Handeln bringen und setzt dabei auf die Nachfragemacht der Kirche als zweitgrösste Konsumentin in Deutschland. „Das Gewinnerprojekt hat mit seinem ungewöhnlichen, aber direkten Ansatz die Jury überzeugt. Es zeigt eindringlich, wie einfach Klimakommunikation manchmal sein kann, wie wichtig nachhaltige Partnerschaften sind und wie man neue Zielgruppe direkt erreichen kann“, meint Anna Ramskogler-Witt, Leiterin des Human Rights Film Festival Berlin. Zweiter in dieser Kategorie wurde das Projekt „Unser 2035“ von Parents for Future, Dortmund, das die Klimakrise zu einem Alltagsgespräch zwischen Grosseltern und Enkeln machen will.
Eine lobende Erwähnung erhielten zudem das Projekt „Klimafitter Wald“ des österreichischen Bundesforschungszentrums für Wald, das unter anderem mit der Youtube-Serie „Günther hat einen Wald geerbt“ den Weg für einen klimaverträglichen Waldumbau ebnet, sowie der Energiesparverband Oberösterreich mit seinem Projekt „AdieuÖl“, das zeigt, dass man eine ganze Region für transformatives Handeln begeistern kann.