Welchen Nutzen bringt die Umsetzung von Anpassungsmassnahmen, wie sie das Pilotprogramm entwickelte. Lohnt sich der Aufwand für ein proaktives Handeln – oder wäre es vielleicht unter dem Strich doch günstiger, abzuwarten und später Schäden zur beheben?
In einer Studie gingen die beiden renommierten Schweizer Beratungsunternehmen INFRAS und EBP diesen Fragen nach. Sie schätzten auf wissenschaftlicher Basis die möglichen ökonomischen Kosten und Nutzen der Innovationen ab, die im Rahmen des Pilotprogramms entstanden.
Direkte und indirekte Wirkungen berücksichtigt
Die Autorinnen und Autoren berechneten Kosten und monetäre Nutzen von neun repräsentativen Beispielprojekten über einen Zeitraum von 30 Jahren – unter der Voraussetzung, dass die vorgeschlagenen Massnahmen umgesetzt werden.
Zu den finanziellen Nutzen einer Innovation gehören etwa die Kosten verhinderter Schäden sowie die vermiedenen Transaktionskosten durch eine verbesserte Information. Wenn Planerinnen und Planer beispielsweise heute Massnahmen zum Hitzeschutz treffen, spart die Gesellschaft in Zukunft Kosten für nachträgliche bauliche Anpassungen und die Behandlung von Gesundheitsproblemen.
Als Grundlage für ihre Berechnungen setzten die Autorinnen und Autoren neben den Projektresultaten unterschiedliche Methoden wie Literaturrecherche, Experteninterviews und Datenauswertung ein. Zudem mussten sie teilweise vereinfachende Annahmen treffen, um eine monetäre Quantifizierung zu ermöglichen.
Jeder investierte Franken bringt einen Gewinn
Die Analyse zeigte, dass bei jedem der betrachteten neun Pilotprojekte der Nutzen den Aufwand übertrifft. Insgesamt könnte die Umsetzung der von den Beispielprojekten erarbeiteten Innovationen einen finanziellen Nutzen von etwa 1,7 Milliarden Franken generieren. Diesem Betrag stehen Kosten von rund 740 Millionen Franken entgegen. Damit ergibt sich ein Nutzen-Kosten-Verhältnis der untersuchten Projekte von 2,3. Jeder investierte Franken erbringt also einen volkswirtschaftlichen Gewinn von über zwei Franken.
Das Autorenteam übertrug schliesslich die Resultate der Beispielprojekte auf die übrigen Pilotprojekte. Der auf sämtliche 81 Projekte hochgerechnete mögliche Gesamtnutzen des Pilotprogramms (ohne Sensilibilisierungsprojekte) beträgt 17,6 Milliarden Franken bei Gesamtkosten von 3,8 Milliarden Franken, siehe Grafik. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis beträgt damit sogar 4,7. Da die Abschätzungen der Studie mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind, stellen diese Zahlen allerdings keine exakten Werte dar, sondern sind als Grössenordnungen zu verstehen.