Die Behörden des Kantons Glarus gehen davon aus, dass die zunehmende sommerliche Hitze und Trockenheit die Wasserversorgung in den Alpen beeinträchtigen wird. Dieses Projekt untersuchte, welche Alpquellen von den absehbaren Klimaveränderungen betroffen sind und welche Faktoren die Wasserknappheit verursachen. Die Projektverantwortlichen erstellten ein Quellenkataster und hielten ihre Erkenntnisse in einem Bericht fest, der den Alpbewirtschaftern und -besitzern bei der Planung der Wasserversorgung hilft.

Ausgangslage
Die Glarner Alpen sind ein wichtiges Sömmerungsgebiet und für die Landwirtschaftsbetriebe im Kanton existentiell wichtig. Sie können nur betrieben werden, wenn genügend Wasser zur Versorgung des Viehs und für die Milchverarbeitung vorhanden ist. Durch den Klimawandel drohen ein Abschmelzen der Gletscher, weniger Schnee, höhere Temperaturen und geringere Niederschläge im Sommer. Diese prognostizierten Veränderungen können sich auf die Wasserversorgung der rund 90 Alpbetriebe im Kanton Glarus dramatisch auswirken: Die Folgen reichen von einer Abnahme der Schüttmenge bis zu einem zeitweisen oder totalen Versiegen der Quellen. Der Hitzesommer 2018 hat gezeigt, dass bereits Engpässe auftreten. Um Investitionen (beispielsweise in grössere Reservoirs), aber möglicherweise auch die Aufgabe von Alpen fundiert planen zu können, sind Voraussagen zur Ergiebigkeit der Wasserversorgungen wichtig. Das Projekt soll die Empfindlichkeit der Wasserversorgung einzelner Alpen aufgrund ihrer Lage, Höhe, Geologie und Einzugsgebiet vor dem Hintergrund der zunehmenden Trockenperioden und abnehmenden Schnee- und Eismassen beurteilen.
Ziele
- Sensibilisierung der Alpbetriebe zum Thema Wasserknappheit aufgrund der Klimaveränderung.
- Bereitstellung von Entscheidungsgrundlagen für die Planung der Wasserversorgung von Alpen.
Vorgehen
- Erfassen der Quellen in einem Quellenkataster.
- Hydrogeologische Beurteilung und Klassifizierung der Quellen.
- Einschätzung der Empfindlichkeit gegenüber den zu erwartenden Klimaveränderungen am jeweiligen Standort. Prognose zum Schüttungsverhalten in 50 Jahren.
- Darstellung im GIS und Kommunikation.
Projektregion

Vollständiger Projekttitel: |
Auswirkungen der Klimaveränderung auf die Quellwasser-Versorgung der Glarner Alpen (B.01) |
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Projektgebiet: |
Kanton Glarus |
Laufzeit: |
März 2019 – März 2020 |
Träger: |
Kantonale Verwaltung Glarus |
Begleitung: |
Bundesamt für Umwelt BAFU |
Letzte Änderung 12.01.2023