Der Klimawandel bringt es mit sich, dass bisher ganzjährig gefrorene Untergründe in grossen Höhen langsam auftauen. Als Folge drohen Felsstürze und Rutschungen. Betroffen ist insbesondere das Wallis mit seinen steilen Hängen und nahe gelegenen Siedlungen. Dieses Projekt wertete in einem stufenweisen Verfahren grosse Datenmengen aus und ermittelte 89 potenziell instabile kritische Standorte im Kanton. Der Grossteil davon liegt in den Südtälern Val d’Hérens, Val d’Anniviers, Val de Bagnes, Mattertal und Saastal.
Ausgangslage
Kalte Felswände an der unteren Permafrostgrenze reagieren empfindlich auf Klimaveränderungen. Das Ansteigen der Lufttemperatur, vermehrte Trockenheit oder Starkniederschläge sowie Änderungen des Eis-/Wassergehalts in Felsklüften wirken sich stark auf die Stabilität der Felsmassen aus. Die steilen Hänge der Walliser Täler sowie die kurzen Distanzen zwischen Gefahrenquellen und besiedelten Gebieten führen dazu, dass bisher sichere Zonen durch Felsstürze, erhöhten Geschiebeanfall oder Erosionsprozesse bedroht werden. Kommunale und kantonale Behörden sollen deshalb ein Instrument zur Gefahrenprävention und zum Risikomanagement in die Hand bekommen. Die Felswände werden in Abhängigkeit des Schadenpotenzials (Siedlungen, touristische Infrastruktur, Verkehrslinien, etc.) in Risikokategorien eingeteilt. Es resultiert eine Liste der zukünftig als besonders gefährlich einzustufende Felswände.
Ziele
- Identifizierung der besiedelten und touristisch erschlossenen Gebiete, die zukünftig einer grösseren Gefährdung durch instabile Felswände ausgesetzt sind.
- Aufzeigen konkreter Vorschläge zur Risikominderung oder Gefahrenprävention.
- Untersuchen möglicher wirtschaftlicher und ökologischer Chancen der zukünftigen Entwicklung. Dazu könnte zum Beispiel der Gewinn neuer Erlebnisräume oder Ressourcen gehören.
Vorgehen
- Bestimmen der potenziell gefährlichen kalten Felswände.
- Erstellen einer Karte der zukünftig möglichen Fels- und Bergstürze im Permafrost.
- Bestimmen neuer Gefahrenbereiche und Schadenpotenziale.
- Erstellen einer Risikokarte.
- Herleiten Risikohinweis und Kategorisierung.
- Untersuchen möglicher Chancen der Entwicklung.
- Aufbereiten der Resultate.
Projektregion
Vollständiger Projekttitel: |
Zukünftige Gefahren und Risiken aus gefrorenen Felswänden im Wallis (C.03)
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Projektgebiet: |
Kanton Wallis |
Laufzeit: |
Januar 2019 – Dezember 2021 |
Träger: |
Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft (DWFL), Kanton Wallis |
Begleitung: | Bundesamt für Umwelt BAFU |
Letzte Änderung 24.01.2023
Kontakt
Pascal Stoebener
Gruppenchef Naturgefahren
pascal.stoebener@admin.vs.ch
Tel. +41 27 606 32 28