C.04 Klimaangepasster Bevölkerungsschutz

Bisher sind viele Organisationen des Schweizer Bevölkerungsschutzes kaum auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet. Dieses Projekt zeigte den Verantwortlichen auf, welche Herausforderungen auf sie zukommen und wie sie sich auf die Klimaveränderung vorbereiten können.

Feuerwehr löscht Waldbrand.
© www.at-fire.ch

Ergebnisse

Hochwasser, Hangrutschungen, Hitzewellen, invasive Arten und Waldbrände. In den kommenden Jahren werden solche Naturgefahren voraussichtlich spürbar zunehmen.Im Rahmen dieses Pilotprojekts setzten sich Akteurinnen und Akteure des Bevölkerungsschutzes aus verschiedenen Regionen mit den klimabedingt veränderten Gefährdungssituationen auseinander. Sie erarbeiteten mit Vertreterinnen von Bund, Kantonen sowie Städten und Gemeinden Strategien im Umgang mit den klimabedingten Schadensereignissen. 

Zu Beginn des Projekts analysierten die Verantwortlichen die Auswirkungen des Klimawandels auf bevölkerungsschutzrelevante Gefährdungen. Sie definierten daraus sechs Szenarien: 1) Hitze und Trockenheit, 2) Extremwetter, 3) Gravitative Massenbewegungen wie Hangrutschungen, 4) Versorgungsengpässe, 5) Einschränkungen der Verkehrswege sowie 6) Krankheiten und Schädlinge. Diese sechs Szenarien vertieften sie in Fallstudien, erarbeiteten Lösungsansätze und Massnahmen, die sie anschliessend in interdisziplinären Gruppen diskutierten. 

Diese Arbeiten zeigten, dass der Klimawandel direkte Auswirkungen auf eine Reihe von Naturgefahren hat. So sind Hochwasser, Waldbrände und Hangrutschungen Beispiele, die den Bevölkerungsschutz künftig noch stärker herausfordern werden. Der Klimawandel könnte durch solche Ereignisse indirekt auch Stromausfälle verursachen sowie zu Trinkwasserverschmutzungen und Einschränkungen des Verkehrsnetzes führen. 

Aus ihren Erkenntnissen leiteten die Projektverantwortlichen umfangreiche Handlungsempfehlungen ab, die sie in einem Schlussbericht für die Feuerwehr, Polizei und weitere Akteure und Akteurinnen des Bevölkerungsschutzes festhielten. Auf dieser Grundlage können diese ihre Schutzmassnahmen und -konzepte anpassen und somit die Risiken minimieren. Eine kurze Broschüre vermittelt zudem die wichtigsten Informationen an die interessierte Öffentlichkeit. 

Projektzusammenfassung (PDF, 1 MB, 25.01.2023)

Dokumente und Links

Ausgangslage

Viele Organisationen des Bevölkerungsschutzes haben sich bislang noch nicht vertieft mit den Folgen des Klimawandels für ihre Tätigkeiten auseinandergesetzt. Die Verantwortlichen sind daher oftmals unschlüssig, wie sie mit den möglichen Herausforderungen, die klimabedingt auf sie zukommen, umgehen sollen. Im Rahmen dieses partizipativen Projekts setzen sich Akteure des Bevölkerungsschutzes aus verschiedenen Regionen sowie der Stufen Bund, Kantone sowie Städte und Gemeinden mit der veränderten Gefährdungssituation auseinander, um das Bevölkerungsschutzsystem im ihrem Verantwortungsbereich auf die künftigen Entwicklungen vorzubereiten.

Ziele

  • Den Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes konkret aufzeigen, welche durch den Klimawandel bedingten Herausforderungen auf sie zukommen und wie sie sich darauf vorbereiten können.

Vorgehen

  • Grundlagen analysieren und für den Bevölkerungsschutz relevante Auswirkungen des Klimawandels identifizieren.
  • Mithilfe der aktuellen Klimaszenarien das Ausmass der Gefährdungsveränderungen abschätzen.
  • Leistungsaufträge der besonders betroffenen Partnerorganisationen in Bezug auf klimabedingte Herausforderungen analysieren.
  • Abschätzung der generellen Herausforderungen, die auf den Bevölkerungsschutz unter Berücksichtigung des Klimawandels zukommen.
  • Fallstudien in verschiedenen Regionen der Schweiz durchführen.
  • Prüfen, inwiefern die Ergebnisse aus den verschiedenen Fallstudien auch Gültigkeit haben für die Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes im Allgemeinen.
  • Fazit ziehen, Ergebnisse dokumentieren und kommunizieren.

Projektregion

Vollständiger Projekttitel: 

Auswirkungen des Klimawandels auf den Bevölkerungsschutz in der Schweiz (C.04)

Projektgebiet:

Schweiz

Laufzeit:

September 2019 – Mai 2021

Träger:

EBP Schweiz AG

Begleitung: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS, Bundesamt für Umwelt BAFU
Projektpartner: Kantone Aargau, Glarus, St.Gallen, Thurgau, Uri, Städte Bern und Zürich, Gemeinde Maur (ZH), Schweizerischer Zivilschutzverband, Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz, Feuerwehr

Fachkontakt
Letzte Änderung 17.03.2023

Zum Seitenanfang

Kontakt

Christine Steinlin
christine.steinlin@ebp.ch
+41 44 395 16 16

Kontaktinformationen drucken

https://www.nccs.admin.ch/content/nccs/de/home/massnahmen/pak/projektephase2/pilotprojekte-zur-anpassung-an-den-klimawandel--cluster--managem/c-04-klimaangepasster-bevoelkerungsschutz.html