Bei Risikoabschätzungen von Naturgefahren wird der Klimawandel oft unzureichend berücksichtigt. Dieses Projekt in der Berner Gemeinde Diemtigen begegnete den negativen Auswirkungen des Klimawandels wie Hangrutschen mit einem ganzheitlichen Ansatz. Doch sollen auch Chancen, die sich aus dem Klimawandel ergeben, genutzt werden. Die angewandte Methode bezog von Anfang an sämtliche Akteurinnen und Akteure frühzeitig in die Beurteilung von Risiken ein, insbesondere die hauptsächlich von Naturereignissen betroffenen Gruppen.
Dokumente und Links
Dokumente
Zusammenfassung
C.05 Synthese Gemeinsame Strategien gegen Hangrutsche (PDF, 580 kB, 26.01.2023)Das Wichtigste in Kürze (Projektzusammenfassung)
Ausgangslage
Der Klimawandel verändert vielerorts das Niederschlagsgeschehen: Starkregen, Trockenperioden oder veränderte Schneesituationen beeinflussen die Bodenstabilität an den Berghängen. Das Niederschlagsregime wirkt sich aber auch auf die Landnutzung im Alpenraum aus. Vermehrte Trockenheit führt zu veränderter Bewirtschaftung oder gar zu deren Aufgabe. Auch dies erhöht die Gefahr von Hangrutschen. Daraus ergeben sich wiederum Folgen für weitere Aspekte, etwa die Biodiversität, die touristische Attraktivität eines intakten Landschaftsbildes oder den Geschiebehaushalt von Flüssen. Diese komplexen Zusammenhänge stellen hohe Anforderungen an die lokalen Akteure, wenn sie Massnahmen für die Klimaanpassung planen und umsetzen wollen. Diemtigen als grösste Alpwirtschaftsgemeinde der Schweiz versucht, mit einem neuen Ansatz von Anfang an sämtliche Akteure in die Risikobeurteilung einzubeziehen und schafft so Grundlagen für Massnahmen gegen Hangmuren, die von allen verstanden und mitgetragen werden. Zu den beteiligten Akteuren gehören kantonale Stellen wie das Amt für Wald oder das Amt für Landwirtschaft und Natur genauso wie lokale Betroffene, zum Beispiel die Einwohnergemeinde, Vertreter des Naturparks Diemtigtal, Alpgenossenschaften oder auch Akteure im Tourismus oder lokalen Gewerbe.
Ziele
- Erhalten der Nutzung und der Hangstabilität in Anbetracht des Klimawandels.
- Auswirkungen des Klimawandels auf die Nutzung minimieren.
- Risikobetrachtungen und Einbezug des Klimawandels werden selbstverständlich im Umgang mit Naturgefahren.
- Erarbeiten praxiserprobter und gut eingebetteter Werkzeuge, um breit abgestützte und zukunftsfähige Massnahmen zu planen und die Risiken zu steuern.
Vorgehen
- Erarbeiten eines dynamischen Systemmodells, das die komplexen Interaktionen zwischen den Teilsystemen abbildet.
- Partizipative Entwicklung von klimaadaptierten Strategien und Massnahmen für eine angepasste Bewirtschaftung des Waldes und der Sömmerungsweiden.
- Übergang in ein längerfristiges Projekt zur nachhaltigen, klimaangepassten Entwicklung des Diemtigtals.
Projektregion
Vollständiger Projekttitel: | Erfolgreiche Klimaanpassungsstrategien in alpinen Lebensräumen als Verbundaufgabe (C.05) |
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Projektgebiet: |
Naturpark Diemtigtal (Gemeinde Diemtigen) |
Laufzeit: |
Januar 2019 – September 2021 |
Träger: |
ARGE geo7 AG/Sofies-Emac AG gemeinsam mit Gemeinde Diemtigen und dem Naturpark Diemtigtal |
Begleitung: | Bundesamt für Umwelt BAFU, Bundesamt für Landwirtschaft BLW |
Letzte Änderung 26.01.2023
Kontakt
Peter Mani
Mitglied der Geschäftsleitung
peter.mani@geo7.ch
Tel. +41 31 300 44 33