A.02 Städtische Hochbauten optimieren

Die zunehmende Hitzebelastung wirkt sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen aus. Die öffentliche Hand kann diesem Problem entgegenwirken, indem sie bei ihren eigenen Bauprojekten den Einfluss auf das lokale Klima einbezieht. Allein die Stadt Zürich schreibt jedes Jahr bis zu 40 Architekturwettbewerbe und Planerwahlverfahren aus. Im Rahmen dieser Verfahren fallen für das Stadtklima bedeutende Entscheidungen. Dieses Pilotprojekt prüft im Rahmen eines konkreten Bauvorhabens, wie stadtklimatische Fragestellungen besser in Planungsverfahren integriert werden können.

A.02 Städtische Hochbauten optimieren
Visualisierung aus dem Projektwettbewerb «Stadtstück Triemli – Goldacker»
© ARGE StudioBoA GmbH & Amadeo Linke, Zürich

Ergebnisse

Die meisten Grundstücke und Bauten gehören Privaten. Die öffentliche Hand kann dort bloss indirekt durch Information, Anreize und Baugesetze Einfluss nehmen. Über eigene Bauprojekte haben Behörden jedoch die Möglichkeiten, direkt auf das lokale Stadtklima einzuwirken und eine Vorbildrolle zu übernehmen.

Im Rahmen eines zweistufigen Wettbewerbs prüfte dieses Pilotprojekt in der Stadt Zürich, wie sich diese Handlungsmöglichkeiten in einen konkreten Wettbewerbsprozess einbeziehen lassen. Dabei zeigte sich, dass die Integration der Stadtklima-Thematik als eigenständiges Kriterium in einem Wettbewerb grundsätzlich zielführend ist.

Das Pilotprojekt zeigte aber auch, dass sowohl interne als auch externe Akteure im Planungsprozess für die Zusammenhänge zwischen Hochbauprojekten und dem Lokalklima sensibilisiert werden müssen. Das Bewusstsein und das Wissen ist in diesem Bereich noch wenig entwickelt. Eine wichtige Erkenntnis war auch, dass die lokalklimatische Ausgangssituation künftig bereits in einer frühen Phase (SIA-Phase I) analysiert werden müssen, um im Wettbewerbsprogramm geeignete Zielsetzungen zu formulieren.

Ihre Erfahrungen aus dem Wettbewerb fassten die Fachleute in einem Schlussbericht zusammen. Der Bericht enthält Hilfsmittel wie eine Checkliste und Formulierungsvorschläge für die Berücksichtigung von Klimaaspekten in öffentlichen Planungsverfahren.

Dokumente und weiterführende Links

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Ausgangslage

Der Klimawandel trifft Zürich als grösste Schweizer Stadt besonders stark. Bereits heute bestehen Stadtstrukturen, in denen in Hitzeperioden deutlich mehr gesundheitsschädliche Auswirkungen auftreten – allein aufgrund ihrer baulichen Ausgestaltung. Mancherorts verstärkt die Bebauung die Auswirkungen der Erwärmung sogar. Der fortschreitende Klimawandel und der in Städten zusätzlich auftretende «Wärmeinsel-Effekt» erfordern eine Reaktion. Geeignete Konzepte könnten die Erwärmung vermindern und die Auswirkungen für Mensch und Natur reduzieren. Die Stadt Zürich folgt standardisierten Verfahren, wenn sie Bauprojekte entwickelt, in denen für das Stadtklima bedeutende Entscheidungen getroffen werden. Wie im Rahmen dieser Verfahren zielgerichtet auf eine hitzereduzierende Ausgestaltung der städtischen Hochbauten und ihrer Umgebung hingewirkt werden kann, ist bislang offen. Mit diesem Pilotprojekt will die Stadt Zürich Erfahrungen sammeln.

Ziele

  • Sensibilisierung der Planerteams und Jurymitglieder städtebaulicher Verfahren für stadtklimatische Zusammenhänge und Handlungsmöglichkeiten.
  • Implementierung von Klimaanpassungsmassnahmen in städtischen Architekturwettbewerben, mittel- bis längerfristig auch in öffentlichen und privaten Architekturwettbewerben.

Vorgehen

  • Systematische Aufarbeitung der Möglichkeiten, wie im Rahmen von städtischen Hochbauten auf eine stadtklimatisch günstige Bebauung hingewirkt werden kann. Diskussion und Bewertung der Handlungsmöglichkeiten. Verfassen eines internen Berichts als Planungsgrundlage.
  • Die Erkenntnisse werden in zwei aktuellen Bauvorhaben angewendet und erprobt. Dabei wird ein Projekt in der Phase der strategischen Planung/ Machbarkeitsstudie sowie ein Projekt mit einem Architekturwettbewerb ausgewählt.
  • Die Erfahrungen mit den Pilotprojekten werden in der Arbeitsgruppe ausgewertet und mit der Begleitgruppe diskutiert.
  • Die Erkenntnisse werden in einem Ergebnisbericht festgehalten. Basierend auf diesem werden Empfehlungen für die künftige Behandlung der Thematik in Projektentwicklungen und Bauprojekten für städtische Hochbauten abgeleitet.

Projektregion

Vollständiger Projekttitel:  Stadtklimatische Anliegen in städtischen Hochbauten (A.02)
Projektgebiet: Stadt Zürich
Laufzeit: Januar 2019 – Juni 2021
Träger:

Stadt Zürich, Amt für Hochbauten

Begleitung: Bundesamt für Raumentwicklung ARE

Fachkontakt
Letzte Änderung 13.12.2022

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Kontakt

Philipp Noger
Projektleiter Nachhaltiges Bauen
philipp.noger@zuerich.ch
Tel. +41 44 412 44 47  

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