A.08 Klimaresiliente Agglomeration Luzern

Hitzewellen treten zukünftig mit hoher Wahrscheinlichkeit häufiger auf. Obwohl ihre Folgen insbesondere im Siedlungsgebiet gravierend ausfallen können, sind viele Regionen nicht vorbereitet. Dieses Pilotprojekt entwickelte eine einfache Methode zur Bestimmung von lokalen Hitzeinseln und erstellte einen umfassenden Katalog von möglichen Anpassungsmassnahmen.

Fahrradfahrende auf einer begrünten Strasse in Luzern.

Ergebnisse

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Hitzebelastung im Zuge des Klimawandels in der Schweiz zunehmen. Obwohl die Folgen von Hitzewellen insbesondere im Siedlungsgebiet gravierend ausfallen können, sind viele Regionen nicht vorbereitet. Ziel dieses Projekts war es, eine einfache Methode zur Bestimmung von lokalen Hitzeinseln zu entwickeln. Auf dieser Grundlage können Gemeinden in Zukunft konkrete und ortsspezifische Hitzeschutzmassnahmen erarbeiten.

Ausgangspunkt für das Projekt bildete die Identifikation der Einflüsse, die eine Hitzebelastung der Bevölkerung verursachen. Die Analyse ergab, dass Faktoren wie Bevölkerungsdichte sowie Versiegelungsgrad im erheblichen Mass dazu beitragen, dass sich in einem Gebiet eine potenziell gesundheitsschädigende Hitzebelastung einstellen kann. Es ist zudem entscheidend, wie empfindlich die Personen reagieren, die den hohen Temperaturen ausgesetzt sind.

Am Beispiel der Region Luzern testeten das Projektteam die neue Bestimmungsmethode und definierten damit die hitzebetroffenen Gebiete. Daraus leiteten die Fachleute Anwendungsempfehlungen ab, die sie den Gemeinden präsentierten.

Die Ergebnisse des Projekts stehen nun als Handlungshilfen in Form einer detaillierten Handlungsanleitung und eines Massnahmenkatalogs zur Verfügung, der in der gesamten Schweiz anwendbar ist. Auf dieser Grundlage können die Verantwortlichen in den Gemeinden zukünftig effizientere Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel treffen.

Projektzusammenfassung (PDF, 829 kB, 20.12.2022)

Dokumente und weiterführende Links

Ausgangslage

Die Belastung durch Hitzewellen nimmt mit der globalen Erwärmung zu. Besonders betroffen davon sind dicht besiedelte Gebiete wie Städte und Agglomerationen, wo die Temperatur aufgrund fehlender Luftzirkulation, nächtlicher Abstrahlung, versiegelter Flächen und Abwärme tagsüber höher liegt und nachts weniger absinkt als in ländlichen Regionen («Wärmeinsel-Effekt»). Die Vorbereitung auf diese absehbare Entwicklung ist in vielen Regionen ungenügend. So gibt es auch im Grossraum Luzern nur in der Stadt Luzern eine umfassende Planung für Hitzeperioden. In der Agglomeration fehlt eine solche. Die Auswirkungen auf Bevölkerung und Wirtschaft sind jedoch gross und erfordern ein wohlgeplantes, koordiniertes und effizientes Vorgehen. Das Projekt ergänzt die bestehenden Ansätze durch eine innovative und übertragbare Methodik. Dies führt letztlich zu einer höheren Akzeptanz auf politischer und gesellschaftlicher Ebene sowie einer erhöhten Planungssicherheit und Effektivität der Anpassungsstrategie.

Ziele

  • Das Projektziel ist die Entwicklung einer Methodik, welche die Planung von Klimaanpassungsstrategien grundsätzlich verbessert.
  • Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Anpassung der Stadt und Agglomeration Luzern an Hitzeperioden zu optimieren. Damit soll die Lebensqualität der betroffenen Menschen verbessert und die Risiken für die Bevölkerung gesenkt werden.

Vorgehen

  • Erarbeitung eines Katalogs über die Auswirkungen von Hitzeereignissen und eine Sammlung entsprechender Massnahmen.
  • Entwicklung einer Methodik zur Analyse von Hitzespots sowie zur Identifikation potenzieller Massnahmen zur Erhöhung der Resilienz gegenüber Hitzeperioden.
  • Es werden zwei Workshops als Grundlage für einen Massnahmenplan organisiert und durchgeführt.
  • Aufgrund der Erkenntnisse aus den beiden Workshops wird der Massnahmenplan «Anpassung an Hitzeperioden» erstellt.
  • Transfer-Workshop zur Vorstellung des Massnahmenplans zur Information der politischen Vertreter (Stadtrat und Gemeinderäte).
  • Die Akteure werden durch Fachgespräche und Beratung dabei unterstützt, die Umsetzung der identifizierten Massnahmen zu initiieren.

Projektregion

Vollständiger Projekttitel: 

Klimaresiliente Agglomeration Luzern – Management von Hitzeperioden (A.08)

Projektgebiet:

Agglomeration Luzern

Laufzeit:

Juni 2019 – März 2021

Träger: seecon international gmbh, Institute for Environmental Decisions ETH Zürich
Begleitung: Bundesamt für Umwelt BAFU, Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS

Fachkontakt
Letzte Änderung 09.10.2023

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Kontakt

Cédric Lehmann
Projektleiter Schweiz
seecon

Hirschengraben 8
CH-3011 Bern

Tel: +41 (0)77 407 01 53
Mail: cedric.lehmann@seecon.ch

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