A.12 Klimaangepasste Arealentwicklung

In Regensdorf wandelt sich ein ausgedehntes Gewerbeareal zum Wohn- und Arbeitsraum. Der Kanton Zürich ergriff gemeinsam mit der Gemeinde sowie den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern die Gelegenheit, Massnahmen zu entwickeln, welche die zukünftige Hitzebelastung auf dem Areal reduzieren. Im Rahmen des Pilotprojekts wurden die Erfahrungen dieses Umnutzungsprozesses ausgewertet und für andere Arealtransformationen nutzbar gemacht.

Visualisierung der Arealgestaltung.

Ergebnisse

Im Entwicklungsgebiet «Bahnhof Nord» in Regensdorf (ZH) möchte die Gemeinde einen Wohn- und Arbeitsraum für rund 6500 Menschen schaffen. Gemäss Klimakarten des Kantons Zürich ist das Gebiet allerdings bereits heute einer sehr starken Wärmebelastung ausgesetzt. Gleichzeitig ist es schlecht durchlüftet, sodass lokale Massnahmen zur Hitzeminderung nötig sind. 

Das Pilotprojekt förderte die Entwicklung von lokalklimatischen Massnahmen auf einem Teilgebiet von «Bahnhof Nord» während der Arealtransformation. Zu den wichtigsten Massnahmen zählen unter anderem die Optimierung der städtebaulichen Setzung zur Verbesserung der Durchlüftung, die Beschattung von Freiräumen, begrünte Dächer und Fassaden sowie der Einsatz von erlebbarem Wasser – etwa durch Wasserspiele, Duschen und Brunnen.

Im Verlauf des Projekts stiess das Planungsteam auf diverse Hindernisse, die eine klimaangepasste Arealentwicklung erschweren, wie etwa Bestimmungen zum Brandschutz. Diese verhinderten beispielsweise die vollständige Begrünung einer Fassade. Stets gelang es aber, tragfähige Lösungen zu finden. Es zeigte sich zudem, dass der Planungsdisziplin Landschaftsarchitektur eine tragende Rolle im Prozess zukommt, wenn es um eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung geht. 

Aus den gewonnenen Erkenntnissen leitete das Planungsteam grundsätzliche Massnahmen für künftige Arealtransformationen ab. So empfiehlt es sich beispielsweise, mindestens 30 Prozent des Planungsperimeters als begrünte Freiflächen auszuweisen und diese Bereiche so wenig wie möglich zu unterbauen. So ist gewährleistet, dass sowohl Schatten spendende Bäume wachsen als auch Regenwasser versickern kann. 

Die Durchlüftung des Areals sollte bei der Entwicklung des Gestaltungsplans berücksichtigt werden – also sehr früh im Entwicklungsprozess. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die städtebauliche Setzung weitgehend festgelegt und damit sind die Optimierungsmöglichkeiten begrenzt. Diese und weitere Empfehlungen hielten die Projektverantwortlichen in drei Broschüren fest, die online zur Verfügung stehen.

Projektzusammenfassung (PDF, 4 MB, 13.02.2023)

Dokumente und weiterführende Links

Ausgangslage

Das Transformationsgebiet beim Bahnhof Regensdorf Nord ist gemäss Klimaanalyse des Kantons Zürich bereits heute einer sehr starken Wärmebelastung ausgesetzt. Gleichzeitig weist das Gebiet eine schlechte Durchlüftung auf, so dass lokalen Massnahmen zur Reduktion des städtischen Wärmeinsel-Effekts eine hohe Bedeutung zukommen. Dieses Projekt nimmt sich der Thematik der zunehmenden Überwärmung verdichteter Siedlungsstrukturen im Zuge der Klimaerwärmung an. Exemplarisch sollen konkrete Massnahmen im Rahmen eines privaten Bauprojekts umgesetzt werden. Durch die enge Kooperation von Kanton, Gemeinde und Grundeigentümerschaft werden Möglichkeiten und Hürden für eine lokalklimaangepasste Stadtentwicklung identifiziert. Das Projekt dient auch dazu, den erzielten Mehrwert einer klimagerechten Gestaltung von privaten Arealen zu kommunizieren und letztendlich eine Multiplikatorwirkung für andere Arealüberbauungen zu erzeugen und Widerstände zu reduzieren.

Ziele

  • Umsetzung von Massnahmen der klimaangepassten Stadtentwicklung im Rahmen eines privaten Bauprojekts.
  • Sensibilisierung von Gemeinden in den urbanen Räumen.
  • Sensibilisierung von privaten Investoren bezüglich des Mehrwerts von Anpassungsmassnahmen an das Lokalklima.
  • Sensibilisierung von Planungs- und Baufachleuten.

Vorgehen

  • Der Kanton formuliert Empfehlung über mögliche Massnahmen zur Berücksichtigung des Lokalklimas zuhanden der Gemeinden und Projektträger, Masterplanung.
  • Der Projektträger legt im Vorprojekt mit Unterstützung spezialisierter Planerdisziplinen (Architektur, Landschaftsarchitektur, Gebäudetechnik etc.) die wesentlichen gestalterischen Massnahmen fest (Gestaltung Aussenraum, Begrünungsmassnahmen an Gebäuden, etc.).
  • In der detaillierten Projektplanung berät der Kanton Zürich berät mit lokalklimatischer und energieplanerischer Fachexpertise. In dieser Phase stehen insbesondere bauliche und technische Massnahmen von lokalklimatischer Relevanz im Fokus 
  • Wahl konkreter Massnahmen im Detail, wie Oberflächenmaterialien, Kühlsystem, etc.).
  • Parallel dazu den anderen Arbeiten entwickelt der Kanton Zürich eine Methode zur lokalklimatischen Wirkungsmessung vor und nach der Realisierung.
  • Realisierung des Projekts (2022-2026).
    Projektdokumentation und Kommunikation der Ergebnisse.

Projektregion

Vollständiger Projekttitel: 

Leuchtturmprojekt zur lokalklimaangepassten Gestaltung privater Bauvorhaben und Arealentwicklungen – Areal Bahnhof Regensdorf Nord (A.12)

Projektgebiet:

Kanton Zürich, Gemeinde Regensdorf

Laufzeit:

Januar 2019 – Dezember 2021

Träger:

Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich

Begleitung:

Bundesamt für Raumentwicklung ARE, Bundesamt für Wohnungswesen BWO

Fachkontakt
Letzte Änderung 07.03.2023

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Kontakt

Thomas Stoiber
Sektionsleiter Klima und Mobilität (Co-Leitung)
thomas.stoiber@bd.zh.ch
Tel. +41 43 259 43 55  

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