F.05 Aussenhandel: Dialog mit der Wirtschaft

Untersuchungen zu den ökonomischen Folgen des Klimawandels beschränken sich meist auf die Auswirkungen innerhalb eines Landes. Für eng mit der Weltwirtschaft verflochtene Regionen wie den Grossraum Zürich können jedoch Klimafolgen ausserhalb der Landesgrenzen erheblich ins Gewicht fallen. Dieses Projekt beleuchtete daher, was klimatische Veränderungen auf globaler Ebene für den Wirtschaftsstandort Zürich bedeuten.

F.05 Aussenhandel: Dialog mit der Wirtschaft
© Patrick Federi

Ergebnisse

Unterbrochene Lieferketten oder Produktionsausfälle wegen klimabedingten Veränderungen und Ereignissen: Auch für Unternehmen im Kanton Zürich nimmt die Bedeutung der internationalen Dimension des Klimawandels zu. Dieses Pilotprojekt beleuchtete, über welche Wirkungsketten der Kanton Zürich den globalen Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt sein könnte. 

Ausgangspunkt bildete die Analyse der Wirtschaftsverflechtung und der möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf den Standort Zürich. Anhand von Fallbeispielen identifizierten die Projektverantwortlichen indirekte Klimarisiken und -chancen für einzelne Unternehmen und Branchen. 

Die Analyse zeigte, dass im Importgeschäft die Risiken gegenüber den Chancen überwiegen dürften. Insbesondere erwarten die Fachleute Herausforderungen für den Import landwirtschaftlicher Produkte und Elektronikprodukte sowie für Vorleistungsgüter der Maschinenbranche. Im Bereich der Exportwirtschaft zeichnen sich jedoch Chancen ab: Zum Beispiel könnte die Zürcher Wirtschaft von neuen, potenziell stark wachsenden Absatzmärkten im Bereich der Klimaanpassung und Schadensbekämpfung profitieren. 

Die Ergebnisse erarbeiteten und diskutierten die Projektverantwortlichen im Dialog mit ausgewählten Unternehmen und Branchenverbänden wie der Zürcher Handelskammer in Workshops, Veranstaltungen und Newslettern. So konnten die betroffenen Akteurinnen und Akteure über die Bedeutung von möglichen Auswirkungen des Klimawandels sensibilisiert werden. Aus ihren Erkenntnissen leiteten die Fachleute zudem konkrete Handlungsempfehlungen für den Zürcher Aussenhandel ab, die sie in einer Publikation veröffentlichten. 

Projektzusammenfassung (PDF, 709 kB, 15.02.2023)

Dokumente und Links

Zusammenfassung

Ausgangslage

Der Klimawandel hat nicht nur direkte Auswirkungen in der Schweiz, sondern in hohem Masse auch indirekte Auswirkungen über den Import und Export von Gütern und Dienstleistungen. Klimatische Veränderungen in Beschaffungsländern können beispielsweise zu Produktionsausfällen oder -verzögerungen führen – mit negativen Folgen für Unternehmen, die Produkte importieren. Umgekehrt können klimatische Veränderungen in Absatzländern auch die Nachfrage nach gewissen Produkten und Dienstleistungen beeinflussen. Indirekte Klimaauswirkungen sind für eine stark vernetzte Volkswirtschaft potenziell von grosser Bedeutung, werden aber noch oft unterschätzt. Dieses Projekt analysiert Chancen und Risiken am Beispiel des Wirtschaftsstandorts Zürich und diskutiert sie mit potenziell betroffenen Unternehmen und Verbänden.

Ziele

  • Sensibilisierung privater Unternehmen und Verbände am Wirtschaftsstandort Zürich über die Bedeutung und den Umgang mit indirekten Auswirkungen des Klimawandels.
  • Förderung des Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen dem Privatsektor und der öffentlichen Hand zu diesem Themenkomplex sowie innerhalb der kantonalen Verwaltung zwischen den Ämtern verschiedener Direktionen (Volkswirtschaft und Bau) und zwischen Stadt und Kanton.

Vorgehen

  • Grobanalyse über mögliche indirekte Chancen und Risiken des Klimawandels für den Wirtschaftsstandort Zürich, bzw. einzelne Branchen.
  • Fallbeispiele zu einzelnen Unternehmen zeigen exemplarisch, wie Unternehmen den indirekten Risiken und Chancen des Klimawandels ausgesetzt sind und/oder welche Erfahrungen sie im Umgang damit bereits gemacht haben.
  • Multi-Stakeholder-Austausch mit ausgewählten Unternehmen und Verbänden, Entwicklung einer Strategie für den Dialog mit Unternehmen.
  • Erarbeitung eines einfachen Instruments für Unternehmen zur Prüfung ihrer Exposition gegenüber internationalen Klimarisiken und -chancen.
  • Verbreitung und Weiterentwicklung der Ergebnisse über einen zielgruppengerechten Dialog mit Branchen und Unternehmen.

Projektregion

Vollständiger Projekttitel: 

Dialog globaler Klimawandel und Unternehmen am Wirtschaftsstandort Zürich (F.05)

Projektgebiet:

Kanton Zürich

Laufzeit:

Januar 2019 – Januar 2021

Träger:

Infras AG

Begleitung: Bundesamt für Umwelt BAFU

Fachkontakt
Letzte Änderung 21.02.2023

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Kontakt

Myriam Steinemann
Bereichsleiterin und Partnerin
myriam.steinemann@infras.ch
Tel. +41 44 205 95 24
 

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