F.09 Fischgerechter Wasserbau

Hohe Wassertemperaturen sowie Niedrigwasser oder ausgetrocknete Bachläufe sind für kälteliebende Fische eine existenzielle Bedrohung. Dieses Projekt untersuchte, welche Massnahmen die Fische vor den absehbaren Auswirkungen des Klimawandels schützen. In Zusammenarbeit mit Fachleuten, Fischereibehörden und -verbänden entwickelten die Projektverantwortlichen wasserbauliche und organisatorische Lösungen, die den einheimischen Fischen auch bei Niedrigwasser und bei erhöhten Wassertemperaturen einen geeigneten Lebensraum gewährleisten.

Zwei Fische

Ergebnisse

Auch das Leben im Wasser ist vom Klimawandel betroffen. Hohe Wassertemperaturen im Sommer, kombiniert mit tiefen Wasserständen, sind besonders für kälteliebende Fische eine existenzielle Bedrohung. Im Rahmen dieses Pilotprojekts untersuchte das Schweizerische Kompetenzzentrum Fischerei (SKF), welche wasserbaulichen Massnahmen, organisatorischen Vorkehrungen und Verhaltensänderungen die einheimischen Fische vor den Folgen der Klimaveränderungen schützen. 

Ausgangspunkt des Projekts bildeten Untersuchungen in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Bern sowie Freiburg. Die Projektverantwortlichen analysierten verschiedene Gewässer und ermittelten, inwiefern bestehende Wasserbauprojekte die Aspekte der Trockenheit und der erhöhten Wassertemperaturen berücksichtigen. 

Die Analysen zeigten, dass eine Wassertemperatur ab 25 Grad für kälteliebende Fische tödlich ist und bei Temperaturen gegen 20 Grad der Stress massiv zunimmt. Daraus leiteten die Projektverantwortlichen Vorschläge ab für wasserbauliche Massnahmen, die Kaltwasserzonen, Beschattung und Vernetzung unterschiedlicher Gewässer zur Fischwanderung fördern. Dabei spielen insbesondere der Erhalt eines vielfältigen Lebensraums und der schonende Unterhalt der Gewässer eine Rolle. 

Die Projektverantwortlichen prüften ihre neuen Ansätze gemeinsam mit Wasserbau-Fachleuten sowie mit Fischerei-Expertinnen und -Experten. Unter Einbezug der betroffenen Akteurinnen und Akteure entwickelte das Projekt breit abgestützte wasserbauliche und organisatorische Lösungen und zeigt auf, mit welchen Verhaltensänderungen den Fischen geholfen werden kann. Diese stehen nun als Publikation den Wasserbau-Fachleuten, Umweltorganisationen, Fischereibehörden und -verbänden zur Verfügung. 

Projektzusammenfassung (PDF, 1 MB, 20.02.2023)

Dokumente und weiterführende Links

Zusammenfassung

F.09 Synthese Fischgerechter Wasserbau (PDF, 1 MB, 20.02.2023)Das Wichtigste in Kürze (Projektzusammenfassung)

Ausgangslage

Der Wasserbau hat zur Aufgabe, die Menschen und ihre Siedlungen vor Hochwassern zu schützen und Renaturierungen umzusetzen. In den letzten Jahrzehnten gelang dies mit immer natur- und landschaftsschonenderen Methoden. Doch den für Fische wichtigen klimabedingten Aspekten der Trockenheit, Wassertemperatur und Winterhochwasser wurde bisher noch wenig Beachtung geschenkt. Angesichts der steigenden Temperaturen ist es vordringlich, dass die Klimaszenarien in die Entscheide des Wasserbaus, in die behördliche Bewirtschaftung und in die Hegepraxis der Fischereiverbände einfliessen. Das Projekt unterstützt diesen wichtigen Schritt und leistet damit einen Beitrag zum Erhalt der einheimischen Fische.

Ziele

  • Der Wasserbau berücksichtigt künftig auch die für das Überleben der Fische wichtigen Faktoren Niedrigwasser, Winterhochwasser und Wassertemperatur.
  • Die kantonalen Behörden kennen die Massnahmen zum Erhalt der vorherrschenden Fischarten und wenden sie an.
  • Die Fischereiverbände richten ihre Hegepraxis auf klimaangepasste, wirkungsvolle Massnahmen aus.
  • Die Fischerinnen und Fischer werden von Betroffenen zu Beteiligten.

Vorgehen

  • Stakeholderanalyse und mehrere Workshops mit den Anspruchsgruppen.
  • Bei Bedarf Bildung von Arbeitsgruppen sowie Feldarbeiten.
  • Wissenschaftliche Begleitung.
  • Abschlussberichte, Informationsveranstaltungen, Wissenstransfer, Diffusion.

Projektregion

Vollständiger Projekttitel: 

Trockenheit, Wärme, Winterhochwasser – Fischerei und Wasserbau im (Klima-)Wandel (F.09)

Projektgebiet:

Kantone Aargau, Baselland, Bern, Freiburg, St. Gallen, Uri

Laufzeit:

November 2018 – Dezember 2021

Träger:

Schweizerisches Kompetenzzentrum Fischerei SKF

Begleitung: Bundesamt für Umwelt BAFU

Fachkontakt
Letzte Änderung 20.02.2023

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Kontakt

Adrian Aeschlimann
Geschäftsführer
a.aeschlimann@skf-cscp.ch
Tel. +41 31 330 28 07  

Kontaktinformationen drucken

https://www.nccs.admin.ch/content/nccs/de/home/massnahmen/pak/projektephase2/pilotprojekte-zur-anpassung-an-den-klimawandel--cluster-Sensibilisierung/f-09-fischgerechter-wasserbau.html