F.12 Kunst, Begrünung, Klima

Mittels pädagogischer, künstlerischer und partizipativer Methoden sensibilisierte dieses Projekt die Bevölkerung der Stadt Sierre für den Klimawandel. Zunächst entwickelte das Projektteam gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern ein Projekt zur Begrünung eines Schulareals. Danach wurde der Ansatz auf den öffentlichen Raum ausgedehnt. Es entstand ein kleiner Erlebnispark, in dem sich Quartierbewohnerinnen und -bewohner erholen und spielerisch mit dem Thema auseinandersetzen können.

Malereien in Form von meteorologischen Hitzekarten am Boden in einem Park.
© Sara Mc Laren

Ergebnisse

Sierre wird wegen ihrer vielen Sonnentage «Cité du soleil» genannt. Der durch den Klimawandel verursachte Anstieg der Maximaltemperaturen stellt die Walliser Stadt jedoch vor Herausforderungen. Es gilt, Hitzeinseln zu entschärfen und Orte zu schaffen, die von der Tageshitze geschützt sind. Dies kann insbesondere mit Begrünungen des Stadtraums erreicht werden.

Dem Projekt ging es aber nicht darum, möglichst viele Flächen zu begrünen, sondern die Bevölkerung mit einem künstlerischen und partizipativen Ansatz zu motivieren, selbst tätig zu werden. Durch die Einbindung der Zielgruppen in die Gestaltung und Umsetzung stellte das Projekt anhand von zwei konkreten Vorhaben unter Beweis, dass jeder Mensch wirksam handeln und so zu den Anpassungen und Verhaltensänderungen beitragen kann, die aufgrund der Klimaentwicklung notwendig sind. 

Zunächst konzentrierte sich das Projekt auf das schulische Umfeld. Das Team erstellte ein pädagogisches Modul zur Sensibilisierung von Kindern für das Problem der städtischen Wärmeinseln. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8H der Primarschule Borzuat testeten diese Unterrichtseinheit und entwickelten in deren Rahmen ein detailliertes Projekt zur Begrünung ihres Schulareals, das schliesslich umgesetzt werden konnte. 

Das Modul wurde so gestaltet, dass es die Lehrpersonen selbstständig durchführen können. Das Modul besteht aus einer Reihe von Info- und Arbeitsblättern, einer Liste von Referenzen und Literaturquellen sowie weiteren Dokumenten (nur auf Französisch) und kann bei den Projektverantwortlichen angefordert werden.

Das Projekt widmete sich zudem der Gestaltung eines kleinen Freizeitparks am Place Orzival als Ort der Begegnung und Erholung für die Quartierbewohnerinnen und -bewohner. So wurden Bäume und Sträucher als «Frische-Inseln» angepflanzt sowie ein kreisförmiges grosses «Nest» aus Holzplanken gebaut. Diese Elemente wurden mit Unterstützung von Kindern und Erwachsenen aus dem Viertel im Rahmen mehrerer Workshops entworfen und realisiert. 

Projektzusammenfassung (PDF, 2 MB, 03.05.2023)

Dokumente und weiterführende Links

Zusammenfassung

F.12 Synthese Kunst, Begrünung, Klima (PDF, 2 MB, 03.05.2023)Das Wichtigste in Kürze (Projektzusammenfassung)

Ausgangslage

Die Stadt Sierre wird wegen ihren durchschnittlichen 300 Sonnentagen pro Jahr als «Cité du soleil» bezeichnet. Insbesondere der Anstieg der Maximaltemperaturen stellt die Stadt jedoch vor neue Herausforderungen. Wie soll sie sich auf diese Hitzewellen einstellen? Welche Strategien soll sie verfolgen bezüglich Verhaltensempfehlungen, Lebensstil, Architektur oder Stadtplanung? Der Bund schlägt als Lösung unter anderem eine «grüne Architektur» vor: Mehr Pflanzen in Städten und versiegelten Gebieten sollen die Temperaturen senken und Hitzeinseln abkühlen. Sierre als stark betroffene Gemeinde unterstützt verschiedene Initiativen zum Umdenken und zur Schaffung von Entspannungs- und Erholungsräumen. Dieses Projekt macht in diesem Zusammenhang vielversprechende Vorschläge zur Anlagengestaltung.

Ziele

  • Die Stadt begrünen, eine Diskussion über den Platz der Natur in der Stadt entfachen.
  • Schönheit und Nutzen verbinden – Attraktive Pflanzungen helfen bei der Bekämpfung von Wärmeinseln.
  • Das abstrakte Thema Klimawandel in den Kontext der persönlichen Lebens- und Lernumgebung stellen.
  • Die Bevölkerung über die direkten und konkreten Auswirkungen des Klimawandels informieren und sie gleichzeitig in die Suche nach kreativen Möglichkeiten zur Minderung seiner Auswirkungen einbeziehen.

Vorgehen

Der kreative Ansatz zur Begrünung konzentriert sich zunächst auf Schulflächen. Er soll ansteckend wirken und Bürgerinitiativen in den privaten und öffentlichen Erholungsräumen der Stadt Sierre auslösen. Das Projekt verfolgt einen partizipativen und künstlerischen Ansatz. Es betont die Kreativität bei der Suche nach wirtschaftlichen und effektiven Lösungen. Die Teilnahme an einer kreativen Lösungsfindung stärkt die Handlungsfähigkeit: Die Einwohnerinnen und Einwohner werden von passiv Zuschauenden zu Akteuren, die ihr Lebensumfeld beeinflussen. Das Projekt schafft somit auch einen Raum für neue Denkweisen über Lebensraum, Nachbarschaft, Stadt und Architektur.

Projektregion

Vollständiger Projekttitel: 

Dispositifs artistiques et sensibilisation aux changements climatiques (F.12)

Projektgebiet:

Stadt Sierre

Laufzeit:

Januar 2019 – Juni 2021

Träger:

edhéa design school und Walliser Kunsthochschule

Begleitung: Bundesamt für Umwelt BAFU

Fachkontakt
Letzte Änderung 03.05.2023

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Kontakt

Prof. Jelena Martinovic
Responsable IRAS Institut de Recherche en Arts Visuels
jelena.martinovic@hevs.ch
+41 58 606 93 30

Kontaktinformationen drucken

https://www.nccs.admin.ch/content/nccs/de/home/massnahmen/pak/projektephase2/pilotprojekte-zur-anpassung-an-den-klimawandel--cluster-Sensibilisierung/f-12-kunst--begruenung--klima.html