F.13 Fischschutzmassnahmen bei Hitzeereignissen

Extreme Hitze- und Trockenheitsperioden, wie sie als Folge des Klimawandels immer öfter vorkommen, lassen die Wassertemperaturen in Gewässern zeitweise stark ansteigen. Dies kann bei empfindlichen Fischarten zu Hitzestress bis hin zum Tod führen. Fachleute werteten im Rahmen dieses Projekts bisher getroffene Notmassnahmen zum Schutz der Fische im Hochrhein aus und erstellten eine Arbeitshilfe für die Fischerei- und Gewässerbehörden der Anrainerkantone.

Ein Fisch im Netz
© Christine Bärlocher / BAFU

Ergebnisse

Der Klimawandel lässt auch die Temperaturen in den Gewässern steigen. So lag 2003 und 2018 die Wassertemperatur im Hochrhein längere Zeit über 25 Grad. Damals ergriffen die verantwortlichen Stellen der Anrainerkantone zwischen Bodensee und Basel kurzfristig eine Reihe von Massnahmen, um empfindliche Fische zu schützen. Dennoch kam es zu einem Fischsterben.

Im Rahmen dieses Projekts werteten Fachleute die in den bisherigen Hitzesommern getroffenen Notmassnahmen zum Schutz der Fische im Hochrhein systematisch aus. Dabei zeigte es sich, dass natürliche Gewässer generell robuster gegenüber den Folgen des Klimawandels sind als vom Menschen stark veränderte. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von Gewässerrevitalisierungen und Hochwasserschutzprojekten, um die Lebensbedingungen in unseren Gewässern zu verbessern.

Als langfristige Massnahmen zum Schutz der Fische bewähren sich insbesondere eine dichte Uferbestockung, gute Gewässervernetzung, sowie eine hohe Strukturvielfalt im Gewässer. Die Fachleute fordern daher, dass die Fliessgewässer auf lange Sicht ökologisch aufgewertet und besser beschattet werden.

Als kurzfristige und im Notfall umsetzbare Massnahmen eignen sich künstliche Beschattungen, Ausbaggerungen von tieferen Gewässerbereichen zur Schaffung von künstlichen Kaltwasserzonen, Einleiten von Frisch- oder Quellwasser sowie Einschränkungen der Wasserentnahme und der Badenutzung.

Um solche kurzfristigen Notmassnahmen zum Schutz der Fische erfolgreich umzusetzen, müssen sich die Behörden in Zukunft besser auf Hitzeperioden vorbereiten. Nötig sind insbesondere durchdachte Notfallpläne als Grundlage für das Krisenmanagement und die rasche, unbürokratische und konsequente Durchführung der notwendigen Massnahmen.

Dokumente und Links

Ausgangslage

Der Klimawandel führt dazu, dass die Wassertemperatur der Schweizer Gewässer immer häufiger über die Toleranzgrenze empfindlicher Fischarten wie Forellen und Äschen steigt. So lag im Hochrhein die Wassertemperatur in den Jahren 2003 und 2018 längere Zeit über dem kritischen Wert von 25 Grad. Die für die Fischerei verantwortlichen Stellen der Anrainerkantone zwischen dem Bodensee und Basel ergriffen kurzfristig eine Reihe von Notmassnahmen, um die Fische vor Hitzestress zu schützen und deren Überlebenschancen zu verbessern. Dennoch kam es in beiden Jahren zu einem Fischsterben, insbesondere bei den Äschen. Dieses Projekt will die Lehren aus den beiden Ereignissen ziehen und ein praxistaugliches Hilfsmittel schaffen zur fundierten Planung und Umsetzung von Massnahmen zum Schutz der Fische im Hochrhein.

Ziele

  • Verminderung der Morbidität und Mortalität von hitzeempfindlichen Fischarten im Hochrhein.
  • Bessere Akzeptanz von Fischschutzmassnahmen bei Gewässernutzern.

Vorgehen

  • Literaturrecherche über Hitzestress bei Fischen. Zusammenstellen von Informationen zu bisher umgesetzten Notmassnahmen zum Fischschutz und räumliche Erfassung im GIS.
  • Schriftliche Befragung aller Akteure im Projektgebiet und Experten. Auswertung und Aufarbeitung der Ergebnisse.
  • Workshop mit Akteuren aus allen Anrainerkantonen und weiteren Experten. Evaluation und Entwicklung von Massnahmen.
  • Verfassen der Arbeitshilfe «Fischschutz Hochrhein».
  • Präsentation der Ergebnisse des Projektes im Rahmen einer Informationsveranstaltung.

Projektregion

Vollständiger Projekttitel: 

Fischschutz Hochrhein – Massnahmen bei Hitzeereignissen (F.13)

Projektgebiet:

Rhein und Mündungsgebiete seiner Zuflüsse zwischen Basel und Bodensee

Laufzeit:

Januar 2019 – Dezember 2019

Träger:

AquaPlus AG

Begleitung: Bundesamt für Umwelt BAFU

Fachkontakt
Letzte Änderung 05.05.2023

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Kontakt

Mathieu Camenzind
mathieu.camenzind@aquaplus.ch
Tel. +41 41 729 30 00  

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