Sonnendach: Das Solarpotential aller Schweizer Hausdächer als Klimadienst

Mit der interaktiven Anwendung sonnendach.ch ist für alle Immobilien der Schweiz ersichtlich, wie gut sie für die Energieproduktion geeignet sind. Sonnendach.ch wurde als Teil der Energiestrategie 2050 des Bundes als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Bundesamt für Energie, dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz und dem Bundesamt für Landestopographie swisstopo initiiert. Die Firma Meteotest verknüpfte im Projekt die Grundlagendaten der beteiligten Bundesämter und berechnete daraus das Solarpotenzial als frei verfügbarer Klimadienst.

Darstellung des Solarpotentials von Hausächern in Locarno. Die Farbe rot zeigt ein hohes Potential an, die Farben gelb udn orange ein mittleres sowie blau ein geringes Potential.
Solarpotential von Hausdächern in Locarno (rot: hohes Potential, gelb/orange: mittleres Potential, blau: geringes Potential). Geodaten © BFE, swisstopo, MeteoSchweiz

In diesem Projekt wurden bestehende Solarpotential-Analysen zuerst auf ihre Nutzbarkeit getestet und auf diesen Erkenntnissen basierend sonnendach.ch gebaut. Sonnendach.ch ermöglicht deshalb eine intuitive Schätzung des Solarpotenzials für interessierte Laien anhand von wenigen Mausklicks. Es soll auch Bewohnern von kleineren Gemeinden ermöglichen, das Solarpotenzial ihrer Fassade und ihres Daches abzuschätzen.

Der Beitrag von MeteoSchweiz

MeteoSchweiz trägt mit ihren Klimadienstleistungen im Rahmen des National Centre for Climate Services (NCCS) zum Projekt bei. Unsere räumlichen Daten der solaren Einstrahlung variieren je nach Sonnenstand, Bewölkung und Region. Verwendet werden zur räumlichen Schätzung der solaren Einstrahlung Satellitenmessungen des «METEOSAT Second Generation»-Satelliten, einem geostationären Erdbeobachtungssatelliten. Satellitenmessungen ergänzen die Bodenmessungen optimal, da sie auch dort Daten liefern, wo die Bodendaten Lücken aufweisen (Abbildung 2). Die Berechnungsmethode wurde in einer mehrjährigen Forschungszusammenarbeit im Rahmen der EUMETSAT Satellite Application Facility on Climate Monitoring (CM SAF) mit Augenmerk auf die komplexe Topographie der Alpen entwickelt und getestet.

Auf der Karte der Schweiz ist die Jahresabweichung der Globalstrahlung für das Jahr 2017 dargestellt, in Watt pro Quadratmeter hergeleitet aus Satellitenmessunge. 2017 hatten das Schweizer Mittelland und das Tessin einen überdurchschnittlichen Strahlungsgenuss.
Jahres-Abweichung der Globalstrahlung für 2017 in W/m2 hergeleitet aus Satellitenmessungen. Das Schweizer Mittelland und das Tessin hatten im Jahr 2017 einen überdurchschnittlichem Strahlungsgenuss. Die Kreise entsprechen den Messwerten an den Stationsdaten.

Die Energiestrategie 2050 des Bundes verlangt eine stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien. Deren Verfügbarkeit wird aber stark von Wetter und Klima beeinflusst. MeteoSchweiz trägt deshalb mit meteorologischen und klimatologischen Daten und ihrer Expertise zur effizienten Umsetzung der Energiestrategie bei.

Letzte Änderung 18.02.2021

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