Drittes NCCS Forum 2019: «Extreme heute und morgen»

Das dritte NCCS Forum fand am 20. November 2019 in Bern statt. Es widmete sich dem Thema «Extreme heute und morgen» und ging der Frage nach, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse und Klimadienstleistungen wir haben und brauchen, um resilient zu bleiben und entsprechende klimakompatible Entscheidungen zu treffen.

Das Bild zeigt eine überschwemmte Seepromenade mit Sitzbänken und Palmen.

Rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten sich an diesem Vormittag damit, wie man zukünftig mit Klimaextremen umgehen soll und was hierfür notwendig ist. So führt der Klimawandel etwa dazu, dass ohne ausreichende Klimaschutzmassnahmen bis 2085 insbesondere im Mittelland mit einer stärkeren Vermehrung des Apfelwicklers gerechnet werden muss, der als einer der bedeutendsten Schädlinge im Obstanbau gilt. Im Rahmen des NCCS Themenschwerpunkts Hydro-CH2018 konnten die zukünftige Wasserknappheit, aber auch zukünftige Extreme von Gewässertemperaturen modelliert werden. Dies ist beispielsweise für die Landwirtschaft von Bedeutung, aber auch mit Blick auf Fischarten und weitere Organismen, die empfindlich auf Gewässertemperaturen reagieren. Die Frage nach Klimaextremen ist ebenfalls für den Bevölkerungsschutz relevant: Eine Studie konnte zeigen, dass insbesondere Oberflächenabflüsse von zentraler Bedeutung für die Einsätze von Schutz und Rettung Zürich sind. Durch dieses Wissen lassen sich nun Einsätze besser und langfristiger planen.

Anwenderinnen und Anwender von Klimadienstleistungen

Auch Personen, die solche Klimadienstleistungen in ihrer täglichen Arbeit verwenden, kamen zu Wort. Vertreten waren hierbei Sektoren wie Gesundheit, Versicherungen oder Forstwirtschaft. Schnell wurde klar, dass für unterschiedliche Bereiche unterschiedliche Extremereignisse wichtig sind: Während beispielsweise für die Gesundheit Hitzeextreme von zentraler Bedeutung sind, sind es für Versicherungen Schäden durch Hagel, Überflutung oder Sturm. Für die Forstwirtschaft lässt sich ein komplexes Bild zeichnen, da viele Faktoren wie Niederschlagsverteilung, Wurzelentwicklung und Bodenqualität Einfluss auf die Waldgesundheit haben und langfristigere Zeiträume betrachtet werden müssen.

In dem anschliessenden World Café diskutierten die Teilnehmenden in sechs Gruppen Themen wie beispielsweise die Kommunikation von Extremen, das Verhältnis zwischen extremen Einzelereignissen und schleichenden Veränderungen oder extreme sozioökonmische Entwicklungen. Diese Diskussionen leiteten dann auch zum Fazit über: Um Klimaextreme bewältigen zu können, ist die Orientierung an Nutzerbedürfnissen und eine entsprechend ausgerichtete Entwicklung neuer Diensleistungen notwendig. Gleichzeitig dürfen aber die Aufbereitung und die Kommunikation nicht ausser Acht gelassen werden. Die neuen hydrologischen Grundlagen zum Klimawandel sind beispielsweise ein Produkt, bei dem solche Überlegungen bereits einfliessen. Die Ergebnisse dieses Themenschwerpunkts des NCCS werden im Jahr 2020 vorgestellt.

Präsentationen

Begrüssung

Extreme versehen und Entscheidungen unterstützen – was macht das NCCS hierzu?

Mit heutigen und zukünftigen Extremen umgehen – welche Herausforderungen hat die Praxis und welche Klimadienstleistungen nutzt sie?

Impressionen vom dritten NCCS Forum

Letzte Änderung 06.12.2019

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