A.09 «Schulen trotzen der Hitze»

Das Pilotprojekt widmete sich der Frage, wie stark sich sommerliche Hitzewellen auf Schülerinnen und Schüler auswirken und welche Massnahmen die Schulen treffen können, um die Wärmebelastung im Unterricht zu vermindern. Auf der Grundlage der gewonnen Erkenntnissen führten die Projektverantwortlichen eine Sensibilisierungskampagne durch mit Handlungsempfehlungen für Erziehungsbehörden, Schulabwarte, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler.

Resultate

Auch der Schulbetrieb ist von Auswirkungen der sommerlichen Hitzeperioden betroffen. Dies gilt besonders im Süden der Schweiz, wo die Hitzewellen häufiger vorkommen. Das Projekt A.09 untersuchte in den Gemeinden Montreux und Locarno, wie stark die hohen Temperaturen Primarschülerinnen und -schüler beeinträchtigen und welche Massnahmen die Schulen treffen können, um die Hitzebelastung der Kinder und Jugendlichen zur vermindern. 

Ausgangspunkt des Projekts bildeten Messungen in Schulhäusern, um die Orte zu definieren, die am stärksten von den sommerlichen Maximaltemperaturen betroffen sind. Dafür wurden in den Klassenzimmern Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und der CO2-Gehalt in der Luft gemessen. Die Projektverantwortlichen führten zudem eine qualitative Umfrage bei den Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern durch, um die subjektive Hitzebelastung und die bestehenden hitzemindernden Massnahmen zu ermitteln. 

Die Analyse zeigte, dass es aufgrund fehlender Beschattung zeitweise in allen untersuchten Gebäudetypen über 26 Grad heiss wurde. Diese hohen Temperaturen beeinträchtigten die Konzentration und Produktivität der Schülerinnen und Schüler und verursachten Müdigkeit sowie körperliches Unwohlsein. 

Aufgrund dieser Erkenntnisse leiteten die Projektverantwortlichen infrastrukturelle und verhaltensorientierte Empfehlungen ab und entwickelten Unterrichtsmaterialien zur Sensibilisierung. Die Empfehlungen wurden von Erziehungsbehörden, Schulabwarten, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schüler sehr gut aufgenommen. Bei den empfohlenen Massnahmen spielt eine optimierte Nachtauskühlung der Schulgebäude eine entscheidende Rolle. Am Ende des Projekts erstellten die Verantwortlichen ein Kit für Schulen. Darin enthalten sind unterschiedliche Elemente, die zur Sensibilisierung und Anpassung an die Hitze in Schulgebäuden beitragen. Das «Heisse Schule»-Kit enthält:

  • Unterlagen zur Durchführung von thermischen Untersuchungen in Gebäuden und zur Durchführung einer Nutzerbefragung.
  • Praxisleitfaden für Schulabwarte.
  • Unterrichtsmaterialien, die an das Alter der Kinder angepasst sind und sowohl theoretische Informationen als auch Beispiele für Aktivitäten enthalten, die im Klassenzimmer durchgeführt werden können.

Projektzusammenfassung (PDF, 1 MB, 22.09.2022)

Dokumente und weiterführende Links

Links

Zusammenfassung

A.09 Synthese Schulen trotzen der Hitze (PDF, 1 MB, 22.09.2022)Das Wichtigste in Kürze (Projektzusammenfassung)

Ausgangssituation

Die Gemeinden Montreux und Locarno zeichnen sich im Vergleich zur restlichen Schweiz durch ein besonders warmes Klima aus. Die Sommer sind heisser, und Hitzewellen treten in diesen Regionen häufiger auf. Dieses Projekt nimmt sich des Problems der starken Hitze an Schulen an. Es befasst sich mit der angepassten Nutzung der Infrastruktur, um Höchsttemperaturen zu vermeiden («Best Practice»-Massnahmen, die eingeführt werden sollen, um Gebäude so kühl wie möglich zu halten) sowie mit den Wirkungen hoher Temperaturen auf die Gesundheit der Kinder, auf ihre Konzentrationsfähigkeit im Unterricht und ihr allgemeines Wohlbefinden. Bisher richteten sich Sensibilisierungskampagnen überwiegend an ältere Menschen. Kinder stellen somit eine Zielgruppe dar, die bislang nicht ausreichend berücksichtigt wurde.

Ziele

  • Identifizieren der Orte, die am stärksten von der sommerlichen Überhitzung und dem eingeschränkten Komfort betroffen sind (hohe Temperaturen in den Klassenzimmern, wenig oder gar kein Schatten im Aussenbereich, usw.).
  • Einfache Optimierungsmassnahmen entwickeln (z. B. Sonnenschutz, Lüftung, Anpassung der Aussenanlagen).
  • Durchführung einer Sensibilisierungskampagne unter den Gebäudenutzern (Schulabwarte, Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler). Es geht darum, aufzuzeigen, wie man sich in Hitzeperioden verhalten kann, um die eigene Gesundheit zu schützen und konzentriert zu bleiben.

Vorgehen

  • Das Projekt umfasst eine technische und eine pädagogische Komponente: Auf technischer Ebene bezieht der Ansatz Energie- und Klimabeauftragte, kommunale Gebäudemanager, kommunale Grünflächenverantwortliche, Koordinatoren der Schulabwarte, Gebäudeklimaexperten und andere Projektpartner ein. Auf der pädagogischen Seite involviert sind Energie- und Klimaverantwortliche, Schulleitungen, Gesundheitspersonal, Lehrpersonen und andere Partner. Das im Rahmen des Projekts generierte Wissen wird von den Kindern auch im familiären Umfeld weitergegeben, sodass ein breiteres Publikum erreicht werden kann.

Projektgebiet

Vollständiger Projekttitel: 

«Ça chauffe dans les écoles» / «Fa caldo a scuola» (A.09)

Projektgebiet:

Montreux (VD) und Locarno (TI)

Laufzeit:

Januar 2019 – Dezember 2021

Träger: Bio-Eco Sàrl und CSD Ingegneri (Partner)
Begleitung: Bundesamt für Umwelt (BAFU)

Fachkontakt
Letzte Änderung 04.10.2022

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Kontakt

Aline Savio-Golliard
Co-directrice
Bio-Eco Sàrl
aline.savio@bio-eco.ch
Tel. + 41 21 861 00 96

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https://www.nccs.admin.ch/content/nccs/de/home/massnahmen/pak/projektephase2/pilotprojekte-zur-anpassung-an-den-klimawandel--cluster--umgang-/a-09-schulen-trotzen-der-hitze.html