A.11 Serrières unterwegs zu neuer Frische

Serrières ist ein ehemaliges Industriequartier der Stadt Neuenburg, das sich im Umbruch befindet. Eine Herausforderung besteht darin, eine zukunftsorientierte Dynamik in einem Gebiet wiederherzustellen, das durch den Verlust der Schokolade- und Papierfabriken gezeichnet ist. Bei der Umnutzung wurde ein partizipativer Ansatz verfolgt, um die Bevölkerung in den Wiederaufbau einzubeziehen. Nun geht es darum, gemeinsam mit öffentlichen und privaten Akteuren Massnahmen zur Klimaanpassung zu initiieren.

Ausgangslage

Aufgrund ihrer Topographie und Höhenlage ist die Gegend um Neuenburg bereits heute vom Problem der städtischen Hitzeinseln betroffen. Dies gilt insbesondere auch für das Industriequartier Serrières, das Gegenstand eines umfangreichen Sanierungs- und Umnutzungsvorhabens der Stadt Neuenburg ist. Dieses Projekt sieht vor, an diesem exponierten Ort die Strategie des Bundes zur Anpassung an den Klimawandel lokal umzusetzen. Es geht dabei nicht nur um Massnahmen, sondern auch darum, einen partizipativen Ansatz auf Quartierebene zu testen, der sich mit diesem Thema im Rahmen einer geschlossenen urbanen Einheit auseinandersetzt. Dieser Ansatz stellt Bewohner und insbesondere «sensible Personen» (Kinder, ältere Menschen) ins Zentrum, denn diese sind es, die von Hitzeperioden primär betroffen sind. Das Projekt will durch die Umsetzung attraktiver Massnahmen zudem Begeisterung und den Wunsch wecken, sich den öffentlichen Raum wieder anzueignen. Es soll die sozialen Bindungen und die gegenseitige Unterstützung zwischen den Quartierbewohnern stärken, damit diese besser gegen extreme Wetterphänomene gewappnet sind.

Ziele

Anwendung einer Reihe von Klimaanpassungsmassnahmen, einschliesslich:

  • Erforschung, Analyse und Anwendung verschiedener Lösungen zur Begrenzung der Wärmespeicherung (Oberflächenbeläge, Begrünung, etc.)
  • Forschung und Integration von passiven Klimatisierungsmöglichkeiten (Architektur, Pergolen, Beschattung, Berieselung, etc.)
  • Untersuchung des Potenzials lokaler natürlicher Kühlmethoden («Freecooling» durch den Fluss Serrière).
  • Die öffentliche Hand bezieht den Privatsektor exemplarisch mit ein, indem sie Gebäudebesitzer und -betreiber motiviert und mit ihnen zusammenarbeitet.
  • Etablierung eines Plans zur Nachbarschaftshilfe für Hitzeperioden zwischen der städtischen Verwaltung und Freiwilligenorganisationen.

Vorgehen

  • Mit dem Ansatz, der Quartierbewohner aller Generationen (einschliesslich Betagte, Schulen und vorschulische Strukturen) einbezieht, möchte das Projekt ein Modellquartier schaffen, das die Auswirkungen des Klimawandels begrenzt. Die Erfahrungen werden anschliessend in die Instrumente der Stadtplanung und -entwicklung integriert.

Angestrebte Produkte

  • Katalog konkreter und anschaulicher Referenzmassnahmen, die in die kommunalen Planungs- und Entwicklungswerkzeuge integriert werden können.
  • Kommunikation innerhalb von politischen und technischen Netzwerken und Arbeitsgruppen auf kommunaler, städtischer und kantonaler Ebene.
  • Information der breiten Öffentlichkeit mittels einer Ausstellung vor Ort.
Vollständiger Projekttitel: 

Serrières, versus une fraîcheur de vivre (A.11)

Projektgebiet:

Serrières (Quartier der Stadt Neuenburg)

Laufzeit:

Januar 2019 – Dezember 2021

Träger: Stadtplanungsamt der Stadt Neuenburg (Abteilung Stadtentwicklung)
Begleitung:

Bundesamt für Raumentwicklung ARE, Bundesamt für Umwelt BAFU

Fachkontakt
Letzte Änderung 08.08.2019

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Kontakt

Silvia Almeida
Projektleiterin «Natur in der Stadt»
silvia.almeida@ne.ch
Tel. +41 32 717 76 65

Pierre-Olivier Aragno
Delegierter für Umwelt
nachhaltige Entwicklung und Mobilität
pierre-olivier.aragno@ne.ch
Tel. +41 32 717 76 75

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