Aufgrund des städtischen Wärmeinseleffekts wärmen sich die Städte stärker auf und kühlen in der Nacht langsamer ab als das Umland. Um die künftigen klimatischen Bedingungen in Städten besser abschätzen zu können, wurden die Kennwerte für Hitze der aktuellen Schweizer Klimaszenarien (CH2018) um ausgewählte Schweizer Innenstädte erweitert.
Die städtische Wärmeinsel
Die städtische Wärmeinsel ist ein typisches Merkmal des Stadtklimas. Sie beschreibt den Unterschied der Lufttemperatur zwischen der wärmeren Stadt und ihrem kühleren Umland. Besonders stark ausgeprägt ist der Effekt bei wolkenfreien, windschwachen Wetterlagen mit intensiver Sonneneinstrahlung, also vor allem während Hitzeperioden. Die Temperaturdifferenz zwischen Stadt und Umland kann in der Schweiz bis zu 6 Grad betragen.
Der Temperaturunterschied zwischen Stadt und ländlicher Umgebung ist in der Nacht besonders ausgeprägt. Am Tag hingegen sind die Unterschiede meist geringer und die Lufttemperatur in den Städten ist oft nur leicht erhöht.
Die Hitzebelastung in den Städten (am Tag und in der Nacht) wird aufgrund des Klimawandels in Zukunft weiter zunehmen. Informationen über die zukünftigen klimatischen Bedingungen in Städten sind daher nötig, um Massnahmen zur Anpassung und Minderung des städtischen Wärmeinsel-Effektes zu entwickeln und die Stadtbevölkerung vor der Hitze zu schützen.
Hitzeindikatoren für fünf Schweizer Städte
Die CH2018-Klimaszenarien zeigen, dass in Zukunft mit einem weiteren Anstieg der Temperaturen zu rechnen ist. Mithilfe eines statistischen Verfahrens wurden auf Basis von Beobachtungsdaten und den CH2018 Klimaszenarien Hitzeindikatoren für ausgewählte Innenstädte berechnet. Für die Innenstädte Basel, Bern, Genf, Lausanne und Zürich sind über den CH2018-Webatlas unter «Indikatoren an Stationen» die Indikatoren Tropennächte, Sommertage und Hitzetage abrufbar. Für die Stadtstationen wählen Sie jeweils die Station zuunterst in der Liste mit der Ergänzung «INNENSTADT» aus.
Wie kann der städtische Wärmeinsel-Effekt abgemildert werden?
Verschiedene stadtplanerische und architektonische Massnahmen können helfen, den städtischen Wärmeinsel-Effekt zu reduzieren (siehe Pilotprogramm Anpassung an den Klimawandel). Ausreichend Grün- und Wasserflächen sowie Frischluftkorridore, begrünte Dächer und Wände, helle Dachflächen mit hoher Reflexionskraft, Vermeidung der klassischen Betonbauweise, Förderung von kühlen Baumaterialien wie Holz sowie eine Anpassung der Strassenbeläge sind nur einige der Massnahmen, welche die Hitze in der Stadt reduzieren können. Die Gebäudearchitektur und -technik sowie der Energiebedarf von Gebäuden können heute optimal für ein zukünftig wärmeres Klima geplant werden. Dazu steht eine schweizweite Grundlage in Form von Klimadatensätzen für die Zukunft für die Anwendung in Gebäudesimulationen zur Verfügung (siehe «Klimaangepasstes Bauen: Grundlagen für die Zukunft»).
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 26.06.2024