Der globale Klimawandel führt zu häufigeren Hitzeperioden. Milchvieh ist besonders anfällig für Hitzestress. Dieses Projekt entwickelte eine wissenschaftliche Methode, um Hitzestress bei Weiderindern zuverlässig zu erkennen. Die Fachleute konnten Verhaltensweisen bei Kühen identifizieren, die es Tierhalterinnen und Tierhaltern erlauben, Anzeichen der Überhitzung zu erkennen, damit sie die Tiere zur heissesten Tageszeit in den Stall bringen können.
Dokumente und weiterführende Links
Zusammenfassung
A.04 Synthese Hitzestress bei Weidekühen (PDF, 1 MB, 16.12.2022)Das Wichtigste in Kürze (Projektzusammenfassung)
Ausgangslage
Die Schweizer Milchwirtschaft setzt zunehmend auf weidebasierte Systeme. Nebst allen Vorteilen der Weidehaltung setzt sie demgegenüber die Rinder der Hitze unmittelbar aus. Hitzestress kann die Leistung, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere ernsthaft beeinträchtigen. Gerade Milchvieh ist besonders anfällig. Der globale Klimawandel führt zu häufigeren Hitzeperioden, auch in gemässigten Klimazonen wie der Schweiz. Die Kenntnis von beobachtbaren Hitzestress-Anzeichen im Verhalten der Weidekühe würde es den Landwirten ermöglichen, effiziente Kühlstrategien rechtzeitig anzuwenden. So könnten negative Folgen vermieden und das Tierwohl verbessert werden. Dieses Projekt will eine Methode entwickeln, um diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen.
Ziele
- Sensibilisierung von Landwirten zur Auswirkung von Hitzestress bei Milchkühen.
- Erweiterung des praktischen Wissens zum Umgang mit Hitzestress bei Milchkühen.
- Tierwohl und Tiergesundheit fördern.
Vorgehen
- Es wird eine Online-Befragung mit mindestens 250 Bauern durchgeführt. Die Bauern werden nach ihrem Weide- und Hitzestress-Management befragt. In 25 Milchviehbetrieben werden die danach die klimatischen Bedingungen im Sommer gemessen. Die Landwirte erfassen die täglichen Weidezeiten und die verwendeten Kühlmassnahmen.
- In einem Experiment während zwei Sommern mit 24 Milchkühen wird die Hälfte davon den ganzen Tag auf der Weide bleiben und die andere Hälfte während der heissesten Tageszeit in den Stall gebracht. Dabei werden das Verhalten, physiologische Indikatoren und die Leistung der Kühe kontinuierlich erfasst, ebenso die Klimadaten.
- Aufgrund der gewonnenen Daten werden Verhaltensindikatoren identifiziert, diese werden in 12 Milchwirtschaftsbetrieben validiert.
Projektregion
Vollständiger Projekttitel: |
Verhaltensmerkmale zur Erkennung von beginnendem Hitzestress bei Milchkühen in weidebasierten Haltungssystemen in der Schweiz (A.04) |
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Projektgebiet: |
Schweiz |
Laufzeit: |
April 2018 – Juni 2021 |
Träger: |
Agroscope Zentrum für tiergerechte Haltung von Wiederkäuern und Schweinen |
Begleitung: |
Bundesamt für Veterinärwesen BLV, Bundesamt für Landwirtschaft BLW |
Letzte Änderung 16.12.2022
Kontakt
Nina Keil
nina.keil@agroscope.admin.ch
Tel. +41 58 480 33 76;
Frigga Dohme-Meier
frigga.dohme-meier@agroscope.admin.ch
Tel. +41 58 466 72 27