Der städtische Wärmeinseleffekt durch verbaute Flächen bedroht aufgrund des Klimawandels zunehmend die menschliche Gesundheit. Es gibt allerdings Strassenbeläge, die sich an der Sonne deutlich weniger aufheizen als herkömmliche Oberflächen. Dieses Projekt will in Zusammenarbeit mit der Stadt Bern verschiedene Systeme in der Praxis testen. Einerseits geht es darum zu ermitteln, welchen Beitrag solche Strassenbeläge zur Verminderung des Wärmeinseleffekts leisten können. Anderseits sollen auch Fragen des praktischen Einsatzes wie etwa Bau, Kosten, Unterhalt und Lärmwirkung geklärt werden.

Ausgangslage
Strassen, Trottoirs und Fahrradwege bedecken in Städten und Agglomerationen einen wesentlichen Teil der Oberfläche. Die schwarzen Asphaltoberflächen absorbieren viel Sonnenenergie, erwärmen sich und speichern die Wärme des Tages. Der städtische Wärmeinseleffekt stellt eine ernsthafte Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Durch den Klimawandel wird dieser Effekt insbesondere in den dicht bebauten Städten und Agglomerationen des Mittellandes zunehmend zu einem Problem. Allerdings gibt es bereits heute Strassenbeläge, die sich um bis zu 7 Grad weniger aufheizen als konventionelle Oberflächen. Das vorliegende Projekt untersucht die praktische Anwendbarkeit von verschiedenen, kühlen Strassenbelägen, sowie deren Wirksamkeit und Eignung als Massnahme, um den Wärmeinseleffekt einzudämmen. Alle wichtigen Fragen zur Anwendung und zum Nutzen der unterschiedlichen Technologien sollen beantwortet werden.
Ziel
Das Hauptziel des Projektes ist, den vom Wärmeinseleffekt betroffenen Städten, Gemeinden und Kantonen ein Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, das die wichtigsten Fragen zur Anwendung und zur Nutzung der unterschiedlichen Lösungen für kühle Strassenbeläge beantwortet und die situationsspezifische Auswahl der geeigneten Massnahme zur Minderung des Wärmeinseleffektes erlaubt.
Vorgehen
- Literaturstudie
- Tests und Optimieren der Technologien
- Realisierung der Teststrecken und Erhebungen
- Auswerten und Beurteilung der Daten
- Modellierung des Potenzials zur Verminderung des Wärmeinseleffekts
- Dokumentation und Kommunikation
Angestrebte Produkte
- Bericht mit detaillierten Erläuterungen
- Faktenblatt für Entscheidungsträger
- Medienmitteilung und Fachartikel
- Beiträge auf Social Media (Blogs, LinkedIn, etc.)
- Präsentationen, Tagungen
Aktueller Projektstand (Juni 2020)

Nach ersten Studien hat im Juni 2020 die Testphase begonnen: 12 verschiedene Asphaltmischungen wurden auf Teststrecken in Sion (VS) und Bern (BE) verarbeitet. Hier werden in den nächsten Monaten unter anderem helle Beläge, hellfarbiger Anstrich und Asphalt mit hellem Split untersucht. Neben der Wärme werden zudem die Lärmemissionen überprüft – eine Win-Win Situation, da die neuen Mischungen auch leiser sein sollen.
Vollständiger Projekttitel:
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Mit kühlen Strassenbelägen den Effekt von Wärmeinseln reduzieren (A.05) |
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Projektgebiet:
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Stadt und Kanton Bern |
Laufzeit:
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Januar 2019 – September 2020 |
Träger:
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Grolimund + Partner AG |
Begleitung:
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Bundesamt für Strassen ASTRA, Bundesamt für Umwelt BAFU, Bundesamt für Raumentwicklung ARE |
Dokumente
Links
Hitze in der Stadt - SRF Einstein (25.06.2020)
Sitten im Wallis testet hellen Strassenbelag (7. Juli 2020)
Revêtement de route tinté blanc à Sion
Fertig mit Tropennächten dank coolem Asphalt
Letzte Änderung 23.09.2021
Kontakt
Erik Bühlmann
Leiter Forschung & Entwicklung
erik.buehlmann@grolimund-partner.ch
Tel. +41 31 356 20 06