Als Folge des Klimawandels werden Hochwasser voraussichtlich zunehmen. Gleichzeitig steigt das Schadenpotenzial entlang von Gewässern, da die Bebauung generell immer dichter wird. Das Projekt C.02 entwickelte eine Methode, wie sich zukünftige Schadenausmasse für Hochwasser abschätzen lassen. Konkrete Berechnungen anhand eines Gebiets entlang der Aare zeigen, dass das Schadenausmass aufgrund der Siedlungsentwicklung rund 10 bis 15 % zunimmt. Eine Wertesteigerung der Sachwerte wurde nicht berücksichtigt. Weiter kann das Schadenausmass durch den Klimawandel – je nach dessen Ausmass und Auswirkungen – gegenüber der Siedlungsentwicklung kaum bis wesentlich mehr zunehmen.
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Dokumente
Zusammenfassung
C.02 Synthese Hochwasserabschätzung entlang der Aare (PDF, 1 MB, 03.05.2023)Das Wichtigste in Kürze (Projektzusammenfassung)
Ausgangslage
Der Klimawandel führt voraussichtlich zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Hochwassern, wobei die zukünftige Entwicklung grossräumiger Ereignisse schwierig vorherzusagen ist. Gleichzeitig steigt auch in der Nähe der grossen Gewässer das Schadenpotenzial stetig an. Besonders stark betroffen sind die Gebiete entlang der Aare, zwischen Thun und der Mündung in den Rhein. Gefahrenkarten weisen bereits heute die Überschwemmungsgefahr aus. Diese Karten wurden aber für die aktuellen Klimabedingungen erstellt. Prognosen, wie sich die Wahrscheinlichkeit von Hochwassern angesichts des Klimawandels verändert und welche Schäden unter diesen Voraussetzungen zu erwarten sind, fehlen noch weitgehend. Die Studie liefert wichtige Grundlagen, um sich auf häufigere und/oder intensivere Hochwasser vorzubereiten und kann mithelfen, die Behörden in der risikobasierten Raumplanung zu unterstützen.
Ziele
- Abschätzen der veränderten Hochwassersituation unter einem sich ändernden Klima für seltene und extreme Wiederkehrperioden (Bandbreiten).
- Entwicklung und Anwendung eines Modells zur Abschätzung des Siedlungswachstums in der Zukunft.
- Abschätzen des Schadensausmass für die Zeitpunkte heute, 2040 und 2100.
- Abgeben von Empfehlungen in Bezug auf Anpassungsstrategien im Bereich der Schadensminderung bei Hochwasser.
- Einbezug und Sensibilisierung der kantonalen Stakeholder und des Bundes.
Vorgehen
- Beschaffen von hydrologischen Grundlagen sowie von Grundlagen zum Schadenpotenzial.
- Ermittlung von «was-wäre-wenn»-Szenarien bezüglich der Abflussspitzen und -mengen der Aare unter Berücksichtigung der Klimaszenarien CH2018.
- Modellierung der Überflutungsflächen aufgrund der angenommenen Abflussdaten.
- Entwicklung einer Methodik zur Projektion des Schadenpotenzials in die Zukunft
- Berechnung des Schadensausmass heute und in der Zukunft (mit und ohne Einfluss der Klimaveränderung) unter «was-wäre-wenn»-Szenarien.
Projektregion
Vollständiger Projekttitel: | Hochwassergefährdung und Risikoentwicklung entlang der Aare unter einem sich verändernden Klima (C.02) |
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Projektgebiet: |
Überflutungsfläche der Aare ab Wehr Thun bis Mündung in den Rhein in den Kantonen Bern, Solothurn und Aargau |
Laufzeit: |
November 2018 – Februar 2021 |
Träger: |
GEOTEST AG / Hunziker, Zarn & Partner AG / Universität Zürich |
Begleitung: | Bundesamt für Umwelt BAFU |
Letzte Änderung 09.05.2023
Kontakt
Severin Schwab
Fachbereichsleiter Wassergefahren und Hochwasserschutz
GEOTEST AG
severin.schwab@geotest.ch
Tel. +41 31 910 01 63