Emissionsszenarien sind mögliche zukünftige Entwicklungspfade des menschlichen Ausstosses von Treibhausgasen und Aerosolen.
Als Grundlage zur Berechnung möglicher zukünftiger Entwicklungen des Klimas dienen Emissionsszenarien von Treibhausgasen und Aerosolen. Die neusten Emissionsszenarien (Representative Concentration Pathways, RCP) geben an, wie sich die Treibhausgas- und Aerosolkonzentrationen entwickeln müssen, um ein bestimmtes Klimaziel zu erreichen. Das Klimaziel ist für jedes Szenario definiert als Strahlungsantrieb im Jahre 2100.
Der Umfang der künftigen menschlichen Emissionen hängt stark von weltpolitischen Entscheidungen, der Bevölkerungsentwicklung und dem technologischen Fortschritt ab. Diese Unsicherheiten werden mit verschiedenen Emissionsszenarien abgebildet. So gibt es ein Emissionsszenario, das davon ausgeht, dass sich die Weltgemeinschaft darauf einigt, den Ausstoss von Treibhausgasen drastisch zu senken: RCP2.6. Dieses Szenario geht von einem zusätzlichen Strahlungsantrieb von 2,6 Watt pro Quadratmeter bis Ende 21. Jahrhundert aus. Ein anderes Szenario spielt den Fall durch, dass die Menschheit so weiterfährt wie bis anhin und immer mehr Treibhausgase emittiert: RCP8.5. Dies entspricht einem Strahlungsantrieb von 8,5 Watt pro Quadratmeter Ende Jahrhundert. Dazwischen gibt es weitere Szenarien, die mit mehr oder weniger technischem Fortschritt rechnen, welcher zu einer leichten Reduktion der Treibhausgasemissionen führt. Je höher der Wert des Strahlungsantriebs, desto stärker die Klimaänderung.
Klimamodelle wurden mit all diesen Szenarien angetrieben, um den Einfluss von politischen Entscheidungen und weiteren Faktoren auf die Klimazukunft aufzuzeigen. Emissionsszenarien sind also Handlungsoptionen. Sie ermöglichen es, die klimatischen Folgen dieser Handlungen zu quantifizieren, ohne dass eine Aussage darüber gemacht werden kann, welche Entwicklung am wahrscheinlichsten ist.
Szenario | RCP-Szenario | Eigenschaften |
---|---|---|
Kein Klimaschutz | RCP8.5 | Es werden keine Klimaschutzmassnahmen ergriffen. Die Treibhausgasemissionen nehmen stetig zu. Der Strahlungsantrieb im Jahr 2100 beträgt 8,5 W/m2 im Vergleich zu 1850. |
Begrenzter Klimaschutz | RCP4.5 | Der Ausstoss von Treibhausgasemissionen wird zwar eingedämmt, aber der Gehalt in der Atmosphäre steigt noch weitere 50 Jahre. Das Zwei-Grad-Ziel wird verfehlt. Der Strahlungsantrieb im Jahr 2100 beträgt 4,5 W/m2 im Vergleich zu 1850. |
Konsequenter Klimaschutz | RCP2.6 | Klimaschutzmassnahmen werden ergriffen. Mit einer umgehend eingeleiteten Senkung der Emissionen wird der Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre bis in etwa 20 Jahren gestoppt. Damit lassen sich die Ziele des Pariser Klimaabkommens 2016 erreichen. Der Strahlungsantrieb im Jahr 2100 beträgt 2,6 W/m2 im Vergleich zu 1850. |
Mehr dazu: Schweizer Klimaszenarien CH2018
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Letzte Änderung 01.03.2019