Die intensive Nutzung und starke Verbauung der Gewässer sowie der Eintrag von Schadstoffen beeinträchtigen viele Tiere und Pflanzen, die im und am Wasser leben. Der Klimawandel verstärkt die Belastung der Gewässer durch höhere Wassertemperaturen und veränderte Abflüsse. Die biologische Vielfalt in und an den Gewässern wird abnehmen.
Flüsse und Bäche werden sich in allen Regionen der Schweiz weiter erwärmen. Falls Treibhausgase weltweit weiter wie bisher ausgestossen werden, könnten die sommerlichen Wassertemperaturen der Fliessgewässer bis Ende dieses Jahrhunderts um 3 bis 9 Grad ansteigen. Wenn Klimaschutzmassnahmen ergriffen werden, bleibt die Erwärmung im Sommer gegenüber heute voraussichtlich unter 3 Grad. Im Winter fällt die Erwärmung geringer aus.
Mit dem Klimawandel häufen sich auch sommerliche Niedrigwasserphasen. Immer öfter versiegen Bäche und fallen Flussabschnitte trocken. Das Zusammenwirken von Erwärmung und Wassermangel führt voraussichtlich sehr schnell zu starken Veränderungen in den Ökosystemen.
Der Jahresdurchschnitt der Wassertemperatur an der Oberfläche der Seen könnte sich durch den Klimawandel bis Ende des Jahrhunderts um 3 bis 4 Grad erhöhen. Dies behindert den Austausch zwischen Oberflächen- und Tiefenwasser. Als Folge davon verändert sich die Verteilung von Sauerstoff und Nährstoffen in Seen, was Konsequenzen für das gesamte Nahrungsnetz nach sich zieht.
Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Seen
Nicht alle Wasserlebewesen können ausweichen
Manche Wasserlebewesen können sich an die klimabedingten Veränderungen anpassen, indem sie in kühlere, meist höher liegende Gewässer ausweichen. Dies gelingt ihnen allerdings nur, wenn sie keine Hindernisse wie Wasserkraftwerke oder Schwellen aufhalten. Auch muss sich der neue Lebensraum für sie eignen. Für Äschen etwa wäre die Temperatur von Bergbächen optimal. Jedoch kämen sie dort nicht mit der starken Strömung zurecht.
Die gesamte einheimische Biodiversität am Wasser ist bereits heute stark unter Druck. Gefährdet ist nicht nur die Vielfalt der Fische und Krebse, die zu den am stärksten bedrohten Arten in der Schweiz gehören.
Wassertemperaturen in Fliessgewässern
Gewinner und Verlierer
Erwartete Veränderungen
Die Kernaussagen finden Sie auch in der Hydro-CH2018 Broschüre, die in gedruckter Form oder elektronisch als Download erhältlich ist.
Weitere Informationen
Letzte Änderung 22.06.2021
Kontakt
Bundesamt für Umwelt BAFU
Abteilung Hydrologie
Papiermühlestr. 172
3063 Ittigen