Die Mittelmeerfruchtfliege Ceratitis capitata (Diptera: Tephritidae) (Abbildung 1) stammt ursprünglich aus Afrika südlich der Sahara (Malacrida et al. 2007). Während der letzten 200 Jahren wurde sie durch den weltweiten Obsthandel in alle Kontinente verschleppt. Sie zählt zu den wirtschaftlich bedeutendsten Ostschädlingen. Im südlichen Europa konnte sie sich inzwischen ansiedeln. In Mitteleuropa ist sie seit den 1930er Jahren bekannt. Allerdings wurde die Art immer wieder eingeschleppt, da sie aufgrund des kühlen Winterklimas keine überdauernden Populationen aufbauen kann. Die EPPO hat die Mittelmeerfruchtfliege als Quarantäneorganismus eingestuft, in der Schweiz gehört die Art aber nicht zu den geregelten Schadorganismen.
Insgesamt fressen die Larven an über 250 Wirtspflanzen (White and Elson-Harris 1994). Neben Citrusfrüchten auch Pfirsich, Mango, Walnuss, Apfel oder Birne. Die Fliegen haben eine sehr bunte Färbung (White and Elson-Harris 1994). Ihr Gesicht ist weiß, ihre Fühler und der Rüssel gelb. Die Brust ist oben grau und mit schwarzen und gelben Flecken gezeichnet. Die Flügel sind transparent und mit schwarzen und grauen Zeichnungen besetzt. Durch die Flügelmitte zieht sich eine gelbe Querbinde, eine zweite gelbe Binde läuft parallel zum Flügelrand. Die Weibchen legen nach der Paarung durchschnittlich 300 Eier unter die Haut von Früchten ab (White and Elson-Harris 1994). Die Entwicklungszeit der Larven ist stark temperaturabhängig und beträgt bei 25°C etwa 10 Tage, so dass 7 und mehr Generationen pro Jahr entstehen können (Duyck and Quilici 2002).